Soziales: Gutacher Nachbarschafts- und Altenhilfe braucht dringend weitere Unterstützung
Hinter der Organisierten Nachbarschafts- und Altenhilfe in Gutach liegt ein schwieriges Corona-Jahr, neue Helfer werden dringend gesucht. Während der Hauptversammlung wurde der Aufwand der Verantwortlichen deutlich.
Gutach. Als Vertreter der Mitglieder bedankte sich Volker Sahr für die Zusammenarbeit im Vorstand, bei der beispielsweise eine Erhöhung der Aufwandsentschädigung für die Helfer auf zehn Euro pro Stunde beschlossen wurde.
Rechnerin Ivonne Hennig stellte die Zahlen der beiden vergangenen Geschäftsjahre vor, wobei ein überschaubarer Verlust für 2019 und ein Überschuss für 2020 vermeldet wurden. Laut Haushaltsplan ist im laufenden Jahr mit einem Gewinn zu rechnen.
Im Bericht von Geschäftsführer Horst Hennig wurde klar, dass auch er seit Amtsübernahme viele Herausforderungen zu meistern hatte. Zunächst hatten drei Helferinnen gekündigt, die insgesamt neun Familien versorgten und dann kam die Pandemie . Nach vielen Absprachen sei wenigstens ein Notdienst der Fahrer erhalten geblieben. Eine große Hilfe seien die gespendeten Schutzmasken gewesen, mit dem Fernunterricht habe es eine zusätzliche Belastung gegeben.
Unterstützungs-Leistungen, die in den medizinischen Bereich gehören würden, dürften von den Helfern nicht geleistet werden. Dafür wären sehr umfangreiche Schulungsmaßnahmen notwendig. "Man will es jedem recht machen und alles richtig machen – aber das geht nicht immer", bedauerte Hennig. Dass in diesem Frühjahr acht neue Helfer gefunden wurden, sei ein großer Erfolg – decke den Personalbedarf aber nicht.
Es gebe Anfragen aus Hausach und Hornberg, die aber nicht bedient werden könnten – selbst in Gutach könne man nicht allen Anfragen gerecht werden. Aktuell gebe es in vier Haushalten Bedarf für Unterstützung, für die dringend Helfer gesucht werden.
Sogar Anfragen aus Hausach und Hornberg
Im ersten Halbjahr 2021 wurden 765 Einsatz-Stunden geleistet und 3705 Kilometer gefahren, bis Ende des Jahres wird mit etwa 1420 Stunden und etwa 6000 Kilometern gerechnet. Im Jahr 2020 wurden 2382 Einsatzstunden geleistet und 7163 Kilometer gefahren.
Bürgermeister Siegfried Eckert zollte einen Riesenrespekt. "Nicht nur für das Zahlenwerk, sondern auch dafür, was es heißt, wenn Helfer ausfallen und andererseits trotzdem die Anrufe wegen Unterstützungsbedarf eingehen", betonte er.
Als Vorsitzender der Nachbarschafts- und Altenhilfe mahnte Pfarrer Dominik Wille: "Sie dürfen sich nicht zerreiben lassen! Ich wünsche, dass Sie in den aufeinanderprallenden Interessen nicht unter die Räder kommen."
Neu organisiert wurde die Kassenprüfung, bisher lag sie in den Händen der Treuhandstelle des diakonischen Werkes der evangelischen Landeskirche. Die Satzung wurde geändert und die ersten Kassenprüfer gewählt.