Torsten Michel, Küchenchef der Schwarzwaldstube, freut sich darüber, dass sein Restaurant in Baiersbronn (Kreis Freudenstadt) weiterhin mit drei Sternen ausgezeichnet wird. Foto: Gollnow

Schwarzwaldstube und Bareiss Baiersbronn erhalten im neuen Restaurantführer "Guide Michelin 2022" weiterhin drei Sterne. Das Ösch noir in Donaueschingen behält seine beiden Sterne.

Baiersbronn/Hamburg - Die diesjährigen Sterne des renommierten Restaurantführers "Guide Michelin" sind am Mittwoch in Hamburg verliehen worden. Die Restaurants im Südwesten schneiden auch in diesem Jahr stark ab, viele Restaurants verteidigen ihre Sterne. Die Schwarzwaldstube in der Traube Tonbach und das Restaurant Bareiss in Baiersbronn (Kreis Freudenstadt) werden weiterhin jeweils mit der höchsten Auszeichnung – drei Sterne – ausgezeichnet. Das Ösch noir in Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis) behält die zweithöchste Auszeichnung mit zwei Sternen.

So feiert das Hotel Bareiss des Sterneregen: 

Und auch im Öschberghof ist die Freude groß:

Traube-Tonbach-Seniorchef Finkbeiner: Qualität nicht aus Auge lassen

Gleich zu Beginn der Veranstaltung berichtete Traube-Tonbach-Seniorchef Heiner Finkbeiner vom verheerenden Brand in einem der Flaggschiffe der Spitzengastronomie am 5. Januar 2020 in Baiersbronn (Kreis Freudenstadt). Was war die Motivation weiterzumachen? "Innerhalb von Stunden war uns klar, wir machen weiter. Dann haben wir den Versuch gestartet, was Neues zu kreieren. Daraus ist das Temporaire entstanden." Und was ist sein Tipp, um in diesen schwierigen Zeiten für die Gastronomie sich weiter aufzuraffen? "Der Glaube an gute Arbeit, an gute Leistung. Nicht nachlassen und die Qualität nicht aus dem Auge lassen."

Auf Instagram gratuliert die Traube ihren Spitzenköchen:

Neues Zwei-Sterne-Restaurant in Stuttgart

Mit der Speisemeisterei in Stuttgart hat Baden-Württemberg ein neues Zwei-Sterne-Restaurant. Koch Stefan Gschwendtner sagte am Mittwoch bei der Verkündung: "Ich bin voll überwältigt, es ist einfach großartig." In der neuen Ausgabe des Restaurantführers "Guide Michelin" werden zudem vier Häuser aus dem Südwesten neu mit jeweils einem Stern ausgezeichnet: Maltes Hidden Kitchen in Baden-Baden, das Tawa Yama Fine in Karlsruhe, die Mühle in Schluchsee (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) und das Ritzi Gourmet in Stuttgart.

Auf der anderen Seiten hat die Spitzengastronomie hierzulande insgesamt neun Sterne verloren - also mehr als hinzukamen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Das Emma Wolf since 1920 in Mannheim (bislang ein Stern) beispielsweise hat schlicht geschlossen. Dem Olivio in Stuttgart wurden seine zwei Sterne gestrichen, weil Koch Anton Gschwendtner die Landeshauptstadt verlassen und stattdessen die Küche im Münchner Atelier übernommen hat. Das zählt nun zu den acht neuen Zwei-Sterne-Restaurants, die der Restaurantführer auflistet.

So viele "Michelin"-Sterne vergeben wie noch nie

Mit bundesweit 327 Restaurants seien in diesem Jahr so viele mit "Michelin"-Sternen ausgezeichnet wie noch nie, teilte der Autoreifenhersteller mit. "Auch wenn die Corona-Pandemie noch nicht ausgestanden ist, bestätigt die Restaurantauswahl im Jahr 2022 trotz erschwerter Bedingungen ein vielfältiges Angebot und ein unverändert hohes Niveau der deutschen Gastronomie", hieß es in einer Mitteilung.

Der Internationale Direktor des "Guide Michelin", Gwendal Poullennec, erklärte, die Inspektoren seien vom Engagement und der Anpassungsfähigkeit der Gastronominnen und Gastronomen begeistert. "Sie haben ihre Betriebe durch die Krise geführt, waren mit unverändertem Einsatz für ihre Gäste da und haben dabei das hohe Niveau gehalten." Der "Guide Michelin" kürt jährlich die besten Restaurants. Die ersten wurden in Deutschland 1966 verliehen.