Die Gütenbacher werden für Trinkwasser und die Entsorgung von Abwässern künftig deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Der Gemeinderat beschloss auf Antrag der Gemeindeverwaltung die Erhöhung der Gebühren um satte 30 Prozent. Foto: Liebau Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Höhere Gebühren werden erst ab 2021 erhoben / Alter Modus gilt bis Ende des Jahres

Um 30 Prozent steigen die Wasser- und Abwassergebühren für das Jahr 2021. Das beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.

Gütenbach. Eine Scharte hatte die Verwaltung auszuwetzen, denn einige Jahre waren die verpflichtenden Berechnungen der Wasser- und Abwassergebührensätze ausgeblieben.

Finanzfachmann Marcus Gruber nahm sich der Sache an und legte im Rat umfassendes Zahlenmaterial vor, das die Zeit ab 2017 umfasst.

Im Vordergrund steht, dass nach Aussage von Bürgermeisterin Lisa Hengstler "kostendeckende Gebühren" erhoben werden müssen. Auch Vergleiche zu anderen Gemeinden von Bad Dürrheim bis Vöhrenbach wurden gezogen, wobei Gütenbach im vertretbaren Rahmen liegt.

In den Jahren 2015 und 2016 konnte man rund 120 000 Euro Gewinn erzielen und 2017 waren die Haushaltsergebnisse nahezu ausgeglichen.

Fälschlicherweise wurde als Abrechnungszeitraum der Oktober bis Oktober des folgenden Jahres angesetzt.

Derzeit muss eine ordnungsgemäße Kostenerhebung über das Kalenderjahr erfolgen, die in einem Vierpersonenhaushalt rund 240 Euro Mehrkosten verursachen würden.

Da dadurch die Bürger eiskalt erwischt werden, einigte man sich darauf, zunächst die Abrechnung nach altem Modus per 31. Dezember vorzunehmen und mit Beginn des neuen Jahres die neuen Gebühren einzufordern.

Jörg Markon wies darauf hin, dass in der Vergangenheit hohe, zukunftsweisende Investitionen auf dem Gebiet Wasserversorgung getätigt wurden und Sebastian Weiss betonte die Belastung der Bürger in "diesem schwierigen Jahr".

Hohe Investitionen in die Gütenbacher Wasserversorgung müssen die Verbraucher nun über den Preis ausgleichen

Zu den Gebühren für Wasser und Abwasser wurde entschieden, die Erhöhung erst zum 1. Januar 2021 vorzunehmen. Voraussichtlich, so die Gemeindeverwaltung, ergibt sich eine Erhöhung von über einem Euro. Der exakte Gebührensatz soll Anfang des nächsten Jahres ermittelt werden.

Kostendeckend soll auch die Erddeoponie "Ecklebuck" bewirtschaftet werden. Hintergrund ist die nordwestliche Ausdehnung der Anlage, um rund 25 000 Kubikmeter aufnehmen zu können, ein Volumen, das von Gütenbach allein nicht aufgebracht werden könne, meinte Gemeinderat Marius Ensch.

Die Verwaltung wurde beauftragt, entsprechende Anträge zu stellen und für einen Betreibervertrag zu sorgen mit einer Vertragsgestaltung, die der Gemeinde keine Nachteile bringt.

Bürgermeisterin Lisa Hengstler gab bekannt, dass bezüglich des "Wirtsbucks" die Interessentenbeteiligung erfolgte und die Vorkaufssatzung sowie eine Veränderungssperre beschlossen wurden.

Auch das Verkehrs- und Parkkonzept in Gütenbach wurde verabschiedet und entsprechende Schilder bestellt. Die Gestaltung mit Geländern und Handläufen im Festhallenbereich könne erst im nächsten Februar erfolgen. Errichtet wurde eine Werbetafel an der Ecke Haupt-/Kreuzstraße und die KTS wird im zweiten Bauabschnitt mit dem Breitbandausbau beginnen.

Veränderungen gab es bei der Ausführung von Fliesenarbeiten in der Mehrzweckhalle. Die Arbeiten wird die Firma Möhlmann aus Gutach weiter führen.