Käferholz und Trockenschäden, Sturm und Schneebruch bringen übermäßig viel Holz auf den Markt. Die Preise und damit der Erlös für die Gemeinde sinken. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Haushaltsplan: Bürgermeisterin stellt Entwurf vor / Ansatz für den Forst ändert sich

Gütenbach (hjk). In der letzten Sitzung des laufenden Jahres stellte Bürgermeisterin Lisa Wolber, die auch verantwortlich für die Finanzen des Dorfes ist, einen äußerst engagierten Haushaltsplan vor, der bereits vor vier Wochen vorberaten wurde.

Der vorliegende Entwurf enthalte nur wenige Änderungen gegenüber dem bisher vorliegenden, so Wolber. Gegenüber dem Vorjahr stehen allerdings gewaltige Änderungen ins Haus. So beläuft sich der letzte kameral geführte Haushalt auf insgesamt 8,06 Millionen Euro. Davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 3,57 Millionen (Vorjahr 3,02 Millionen), auf den Vermögenshaushalt entfielen 4,5 Millionen (Vorjahr: 1,33 Millionen) Euro. Vor allem der Vermögenshaushalt steigt damit um fast 237 Prozent. Insgesamt beträgt die Steigerung aber "nur" rund 85 Prozent, da ja der Verwaltungshaushalt nur geringfügig (18,33 Prozent) ansteigt. Dabei kann die Mindestzuführungsrate an den Vermögenshaushalt, die sich an der Höhe der Kredittilgung (100 000 Euro) orientiert, deutlich überschritten werden.

Vorausberechnet hat Lisa Wolber den Betrag von rund 450 000 Euro. Deutlich werde sich angesichts der derzeitigen Situation am Holzmarkt wohl der Planansatz für den Forst ändern: Das Jahr 2018 brachte die befürchteten Änderungen im Übermaß. Käferholz und Trockenschäden, Sturm und Schneebruch sorgten im laufenden Jahr für einen Einbruch, der sich auf Grund des Markt-Überangebots wohl auch im kommenden Jahr fortsetzen werde, so Wolber.

Entscheidend für das sehr magere Ergebnis und die deutliche Steigerung für 2018 seien verspätete Holzverkäufe gewesen. Die Nachfrage nach einem Kredit aus dem Jahr 2003, der 2013 um zehn Jahre verlängert wurde, erbrachte eine Restschuld am Laufzeitende von 42 000 Euro.

Jörg Markon (Wir in Gütenbach) fragte nach der Möglichkeit, einen Kredit aus dem Jahr 2005 abzulösen, der mit 3,99 Prozent Zins recht hoch verzinst ist. Dies sei nicht möglich, da man die seinerzeit niedrigen Zinsen nur erhalten habe, weil man im Gegenzug versichert habe, keine vorzeitige Ablösung zu vereinbaren.

Eine Nachfrage nach dem Breitbandausbau habe ergeben, dass die Gesamtausgaben von rund 960 000 Euro nicht dem Ausbau selbst geschuldet waren, sondern dem Aufbau von Sondervermögen, will heißen, dem Erwerb von Grundstücken. Auf den Ausbau entfielen lediglich 8500 Euro für die Verlegung von Leerrohren am Teich. Der Zweckverband habe für 2014 bis 2017 lediglich die Betriebskostenumlage in Höhe von insgesamt 54 000 Euro erhalten.

Neben den kleinen Änderungen gegenüber dem Entwurf gab es "Hausaufgaben" für die Verwaltung: Der Pachtvertrag für den Steinbruch Dorersberg sollte überprüft werden, dazu eine Vermessung und Berechnung sowie ein Abgleich mit den bisher abgerechneten Volumina vorgenommen werden. Daneben soll überprüft werden, inwieweit sich die bisher auf LED-Technik umgestellten Straßenleuchten auswirken und die Leuchten bereits umgestellt wurden. Zugleich sollte die Friedhofssatzung überprüft und neu gestaltet werden. "Wir werden das so bald als möglich erledigen", versprach Wolber abschließend. Der Haushalt wurde in der vorliegenden Fassung einstimmig auf den Weg gebracht.