Beschlossen hat der Gütenbacher Gemeinderat, allerdings mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung, die Teilnahme der Gemeinde an der „Wärmeplanung im Konvoi“ mit den Gemeinden Furtwangen und Vöhrenbach.
In der Sitzung des Gemeinderats stellte Tobias Bacher, Geschäftsführer der Energieagentur Schwarzwald-Baar-Heuberg, das Thema vor. Er begrüßte die Tatsache, dass hier mit der Stadt Vöhrenbach, in der Sitzung vertreten durch Kämmerer Armin Pfriender, eine Nachbargemeinde auf Gütenbach zugegangen sei, um gemeinsam dieses Projekt anzugehen.
Land fördert kleinere Kommunen
Gerade für kleinere Gemeinden bietet das Land hier die Möglichkeit der Wärmeplanung „im Konvoi“, also mit weiteren kleineren Kommunen. Während die Wärmeplanung für Kommunen ab 20 000 Einwohner in Baden-Württemberg bereits Pflicht ist, fördert das Land diese Wärmeplanung bei kleineren Kommunen noch mit 80 Prozent. Bürgermeisterin Lisa Hengstler befürwortete diese Wärmeplanung im Konvoi, in bewährter Form mit den beiden Nachbargemeinden im Bregtal. Die Gemeinde Hinterzarten war kurz zuvor noch aus diesem Verbund ausgestiegen.
Impulse für eine klimaneutrale Wärmeversorgung
Mit dem Förderprogramm will die Landesregierung erreichen, dass bis Ende 2026 für mehr als 50 Prozent der Gemeinden in Baden-Württemberg ein kommunaler Wärmeplan vorliegt, um die hochgesteckten Ziele der Klima-Neutralität für Land und Bund zu erreichen. Für größere Kommunen ist diese Wärmeplanung verpflichtend. Kleinere Kommunen können diese freiwillig erstellen.
Durch die Erstellung eines kommunalen Wärmeplans erhalten die Gemeinden wichtige Impulse für eine klimaneutrale Wärmeversorgung in ihren Gemeindegebieten mit Unterstützung von entsprechenden Planungsbüros. Dabei ist vor allem auch die Beratung der Energieagentur kostenlos, wie Tobias Bacher betonte. Nach einer Analyse des Bestandes werden die Möglichkeiten ermittelt. Im Ergebnis werden dann Gebiete ausgewiesen, die für Wärmenetze oder dezentrale Versorgung geeignet sind. Auch ein Maßnahmenkatalog für eine grundsätzliche Wärmestrategie für die Kommune wird vorgeschlagen, der dann vom Gemeinderat beraten werden kann.
Außerdem wird darauf hingewiesen, wie der ermittelte Wärmeplan dann in der weiteren Raumplanung, Beispiel Bebauungspläne, integriert werden kann. Dabei werden am Ende fünf Maßnahmen entwickelt, die nach Fertigstellung des Plans innerhalb von fünf Jahren begonnen werden müssen. Dabei ergeben sich für die einzelnen Quartiere je nach Situation ganz unterschiedliche Ergebnisse. Auch die dann verwendbaren Technologien sind nicht vorgegeben. Dabei wird die Wärmeplanung für jede der drei Kommunen einzeln erstellt. Die nach dem Zuschuss noch verbleibenden Kosten werden, so hat man sich geeinigt, auf die drei Gemeinden entsprechend der Einwohnerzahl umgelegt. Die Führung des Konvois übernimmt die Stadt Vöhrenbach.