28-jährige Verwaltungsfachwirtin wird Nachfolgerin von Rolf Breisache. 60 Prozent Wahlbeteiligung.
Gütenbach - Lisa Wolber wird neue Bürgermeisterin von Gütenbach. Erwartungsgemäß gewann sie als einzige Kandidatin am Sonntag die Bürgermeisterwahl. Unerwartet aber die hohe Wahlbeteiligung: Satte 60 Prozent der Wähler gingen an die Urne.
Mit einem großen Vertrauensvorschuss ist die 28-jährige Hauptamtsleiterin Lisa Wolber am Sonntag Abend zur neuen Bürgermeisterin der kleinsten Kreisgemeinde gewählt worden. 588 der 977 Wahlberechtigten gingen an die Urne oder beteiligten sich an der Briefwahl. Das ergibt eine Wahlbeteiligung von 60 Prozent. Davon erhielt sie 561 Stimmen, was 98,1 Prozent bedeutet. Knapp eine Dreiviertelstunde nach Schließung des Wahllokals verkündete der noch amtierende Bürgermeister Rolf Breisacher vor dem Rathaus das Ergebnis.
Viele waren gekommen, um der künftigen Rathauschefin zu gratulieren. Sichtlich bewegt danke Lisa Wolber den Wählern für ihr Vertrauen. "Mein heimliches Ziel war es, eine höhere Wahlbeteiligung zu erreichen als Josef Herdner in Furtwangen". Der konnte am 8. Oktober dieses Jahres 35,7 Prozent der Wähler mobilisieren. "Ich kann es kaum erwarten, hier loszulegen", sagte Lisa Wolber mit strahlendem Lächeln und lud die Anwesenden zu einem Glas Sekt ins Dorfcafé ein.
"Die Gütenbacher haben sich selbst ein Weihnachtsgeschenk gemacht". Mit diesen Worten eröffnete der CDU-Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei den Reigen der Redner. Gütenbach, so Frei, schreibe heute Abend Geschichte. Lisa Wolber sei nicht nur die erste Bürgermeisterin des Dorfes sondern auch die erste Rathauschefin im Schwarzwald-Baar-Kreis.
Der CDU-Landtagsabgeordnet Karl Rombach bot seiner Parteikollegin eine gute Zusammenarbeit an, ebenso wie Landrat Sven Hinterseh. "Gütenbach ist ein tolles Dorf", so Hinterseh. Es ist zwar die kleinste eigenständige Gemeinde im Kreis, das sei aber kein Nachteil. Eine gute Zusammenarbeit bot im Namen der benachbarten Kommunen Schonachs Bürgermeister Jörg Frey an.
Zu Ehren der neuen Bürgermeisterin spielte die Musikkapelle Gütenbach auf. Für die Bewirtung der Gäste öffnete das Dorfcafé seine Türen.
Am 1. März tritt Lisa Wolber die Nachfolge von Rolf Breisacher an. Die gebürtige St.-Georgenerin war die einzige Kandidatin für das höchste Amt in der Gemeinde. Nach acht Jahren als Bürgermeister war Rolf Breisacher nicht mehr angetreten. "Nicht verwalten, sondern auch gestalten", war eines ihrer Mottos, mit dem sie im Wahlkampf Stimmen sammelte.