Beste Wünsche überbrachte die Gütenbacher Kapelle dem Publikum beim Jahreskonzert musikalisch und schriftlich. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahreskonzert: Nachwuchs aus Schönenbach und Gütenbach zeigt Können / Langer Applaus als Anerkennung

Von Siegfried Kouba

Zu ihrem Jahreskonzert hatte die Musikkapelle Gütenbach eingeladen, und viele Gäste waren in die Festhalle gekommen, um ein Feuerwerk der Blasmusik zu erleben.

Gütenbach. Englische Titel und arrangierte Filmmusik wurden ausgewählt. Ausnahmen waren die Zugaben, darunter eine gelungene Reminiszenz an den einstigen Dirigenten Ferdinand Scherzinger, von dem der Walzer "Schwarzwälder Gemütlichkeit" erklang. Kapelle und Publikum sangen den eingeblendeten Text.

Schön geschmückt war die Halle, die einzelnen Stücke wurden durch eine Beamer-Produktion begleitet, für das leibliche Wohl sorgte das bewährte Küchenteam, und nach dem Konzert gab es gesellige Stunden. Eine Spielgemeinschaft tat sich mit Jugendlichen aus Schönenbach und Gütenbach zu einer ansehnlichen Bläsergruppe zusammen. Dass man keine Bange um den Nachwuchs haben muss, das bewies "Excelsior" von James Curnow. Recht exakt wurde die vorwärtsdrängende, muntere Ouvertüre unter Mathias Hepting wieder gegeben.

Die erste Filmmusik erlebten die Zuhörer mit "Music from Cars" in Bearbeitung von Paul Murtha. In knappen Episoden wurde ein großes Rennen, die legendäre "Route 66", das Leben auf der Autobahn und "Real Gone" musikalisch erzählt.

Erinnerung an "Pilzköpfe"

Danach wurden Erinnerungen an die "Pilzköpfe" mit "All my loving", "Till there was you" und "I want to hold your hand" geweckt. Das durch Anna Dorer moderierte Jugendprogramm rundeten "Happy" und "Viva la vida" als Dank für den Applaus ab.

Mit Verstärkung auswärtiger Musiker, darunter engagierte und peppige Schlagwerker, trat die Musikkapelle auf. Ansagerin Gabriele Scherzinger konnte die "Unity fanfare" ankündigen, die bombastisch, aber auch mit lyrischen Momenten und rassigem Marschschritt präsentiert wurde. Dirigent Roland Schuler war mit vollem Körpereinsatz zu erleben und forderte seine Musiker. Bei Gustav Holsts "Second Suite in F" kamen mehrere Solisten zum Einsatz, darunter Tenor Johannes Riesle, um einen Marsch, ein Lied ohne Worte, den Grobschmied-Song und eine Fantasie mit bekannten Themen zu gestalten. Ein Solistenkonzert wurde mit Ted Huggens "Chorale for trombone & Band" geboten, Ralf Pfaff hatte technische Anforderungen und große Intervallsprünge zu bewältigen. Er kam bestens an, und ein "da capo" wurde fällig.

Iberische Stimmungen mit hymnischem Auftakt, verschiedenen Soli, maurischen Impressionen, lyrischen Träumen und mitreißendem Flamenco wurde mit "Alcazar" inszeniert. Sience-Fiction-Charakter wurde danach mit viel Dramatik, unheimlichen Bildern, mystisch-schwülstiger Ausstrahlung und martialischen Passagen bei "Avatar" gehuldigt, um danach weitere Filmmusik aus "The Rock" mit viel Schlagwerkeinsatz zu spielen. Nach dem Musical "The Lion King Soundtrack Highlights" in der Fassung von Elton John wurde an frühen Jazz erinnert.

Lisa Haberstroh und Sabina Rombach-Kirner, Klarinetten, Patrick Markon, Trompete, und Ralf Pfaff, Posaune, bewiesen ihr solistisches Können bei passendem Outfit und "Tribute to Dixie". Die Quittung: lang anhaltender Applaus.