Fasnet: Schüler lassen sich Freiheit schmecken / Gnade für Lisa Wolber / Fröhlicher Umzug
Die Bühne der Führungskräfte Gütenbachs wurde am "G’schmutzige Dunschdig" frei gemacht, denn für Schule, Kindergarten und Rathaus gab es von der Narrengesellschaft Tee: Liberté.
Gütenbach. Am Regierungssitz der Bürgermeisterin hing ein Schild: "Die Narren übernehmen das Zepter. Die Mitarbeiter des Rathauses können nur noch närrische Angelegenheiten entgegen nehmen."
Doch zunächst trafen sich junge und alte Narren in der Schule. Dort wurde unter Aufsicht der Häuptlings-Squaw Akinorev Weis gespielt und getanzt, wurden Büffel gejagt und wurde in die Prärie geritten, bis Ober-Flo umfiel. Cowboys und Indianer hatten sich unter dem "Treffpunkt Marterpfahl" versammelt, um lebendig zu feiern. Viele Eltern mit netten Kostümen vom Pinguin, über exotischem Blumenkind oder Teufel und trinkfestem Wikinger ergänzten die Szene.
Nach einer Polonaise im Schulhaus ging mit der närrischen Kapelle und auffallendem Sousaphon bei "Hans blieb do", "Liebesbote" oder "Mit Sang und Klang" zum Rathaus. Unter Augen von Narrenrat, Bolizischt, Jockele und Plattewieble wurde die vom Damenballett gestaltete Fasnetpuppe aufgehängt. Dann erstürmten die Schüler das Rathaus und forderten den "echten Schlüssel" von der Bürgermeisterin. Narrenrat "Flo" Kienzler drohte gar mit Gewalt. Man hätte ein Hühnchen mit der Rathaus-Chefin zu rupfen, die den Rathausschlüssel beim Fasnetuusriiefe unter Verschluss hielt und durch Abwesenheit glänzte. Zwanzig Stück "auf den Boppes" vom Narrenbolizisten hätte Lisa Wolber verdient gehabt und mancher Narr wollte die Vollstreckung. Doch man ließ Gnade walten, obwohl die Schultissin den Schlüssel in ihrem Büro versteckte.
Die Kinder mussten suchen und fanden schließlich das Corpus delicti hinter der Heizungsverkleidung. Als Belohnung gab es jede Menge Süßigkeiten für den Narrennachwuchs aus der ebenfalls gesuchten "Schatzkiste".
Nach einem Gläschen Sekt ging es wieder bei närrischen Klängen in die Schule, wo fleißige Elternvertreterinnen für Gulasch- und Flädlesuppe, Wienerle und jede Menge Getränke sorgten.
Generös erwies sich die Narrengesellschaft, die die erste Runde spendierte. Alle Gäste langten kräftig zu und hatte Spaß bei ungezwungener Unterhaltung. Erfreut war Sandra Fehrenbach, denn das sechsköpfige Elternteam sorgte für beste Vorbereitung und einen angenehmen reibungslosen Ablauf. Angetan war auch ein Vater aus Basel, dessen Frau aus Gütenbach stammt und der hier mit Familie Fasnet feiert. Er lobte die gute Stimmung und die originellen Besenwirtschaften.
Am Nachmittag fand dann bei teilweise sonnigem Wetter der traditionelle Kinderumzug durch das Dorf statt.