Überall im Bregtal wurden Straßen gesperrt, wie hier auf der B 500 bei Neukirch. Foto: Liebau Foto: Schwarzwälder Bote

Unwetter: Autofahrer reagieren teils unvernünftig / Zeitweilig ohne Strom

Gütenbach (sh). Gefordert war auch die Feuerwehr in Gütenbach beim Orkan Sabine. Etwa um 6.30 Uhr begannen nach Aussage von Kommandant Jürgen Schonhardt die insgesamt acht Einsätze in und um Gütenbach.

Vor allem ging es um Bäume auf den Straßen. Dies betraf die Landstraße 173 von Gütenbach Richtung Neueck sowie auch in der Gegenrichtung von Gütenbach bis zur Kreisgrenze Richtung Simonswald. Aber auch die Straße über das Hintertal Richtung Furtwangen oder durch den Kohlerwald waren betroffen.

Und schließlich gab es auch einen Zwischenfall mit einer Stromleitung im Hintertal. Im Dorf selbst musste ein Baum gesichert werden, der umzustürzen drohte und ebenso ging es um Dachziegel, die vom Dach fielen. Durch die Bäume auf den verschiedenen Straßen rund um Gütenbach war das Dorf den Vormittag über von der Außenwelt abgeschlossen.

Als erstes konnte die Feuerwehr dann die Landstraße Richtung Neueck freiräumen. Die offizielle Sperrung konnte aber zu dem Zeitpunkt vom Landratsamt aus Sicherheitsgründen noch nicht aufgehoben werden. Aber auf jeden Fall war so auf diesem Weg nun wieder eine Notfall-Versorgung für Gütenbach beispielsweise durch den Rettungswagen sichergestellt.

Für Frust sorgten diese Sperrungen natürlich für zahlreiche Arbeitnehmer, die aus Gütenbach Richtung Neueck oder Furtwangen fahren wollten. Selbst unter diesen widrigen Umständen und auch den Gefahren durch umstürzende Bäume hätten sich einzelne Autofahrer sehr unvernünftig gezeigt, meinte Kommandant Schonhardt. Doch dies alles nutzte nichts, denn mit einem Baum auf der Straße ist einfach kein Durchkommen.

Am Nachmittag dann wieder freie Fahrt

Im Lauf der Zeit verbesserte sich die Situation nach und nach. Um 11.30 Uhr konnte die Landstraße Richtung Neueck und Furtwangen wieder für den Verkehr freigegeben werden, um etwa 14.30 Uhr war dann auch die Straße Richtung Simonswald wieder frei ebenso wie die Strecke durch den Kohlerwald. Lediglich Richtung Alteck/Raben blieb die Durchfahrt noch gesperrt.

Für die Feuerwehr Gütenbach war dann etwa um 15 Uhr Einsatzende, nachdem auch die Fahrzeuge alle wieder einsatzbereit gemacht worden waren. Zu diesem Zeitpunkt, so Kommandant Jürgen Schonhardt, konnten dann alle Gütenbacher Bürger ihre Anwesen wieder erreichen, wenn vielleicht auch nicht alle Strecken voll befahrbar waren.

Durch den Orkan gab es auch Probleme mit der Stromversorgung in Gütenbach ebenso wie im benachbarten Furtwanger Ortsteil Neukirch, die beide, im Unterschied zum übrigen Furtwangen, an das Netz der EnBW angeschlossen sind. Bereits in der Nacht kam es im Netz der EnBW zu ersten Störungen, die weiter zunahmen. Bereits in der Nacht hat Orkantief Sabine etwa durch umgestürzte Leitungen zu ersten Versorgungsstörungen im Gebiet der Netze BW gesorgt. Der Stromnetz-Betreiber war seit Montagabend mit voller Mannschaftsstärke von mehreren Hunderten spezialisierten Mitarbeitern im Einsatz. Die Leitungsmonteure arbeiteten mit Hochdruck daran, Störungen im Stromnetz zu beheben.

Gütenbach und Neukirch stundenlang ohne Strom

Sowohl in Neukirch wie in Gütenbach gab es um 5.53 Uhr einen totalen Stromausfall, der bis 7.32 Uhr behoben werden konnte. Allerdings gab es anschließend in einzelnen Bereichen von Neukirch weitere Störungen. Am Montagmittag um 12 Uhr meldete die EnBW, dass von ursprünglich 20 Umspannstationen noch bei neun Stationen die Versorgung unterbrochen ist. Ursache sind mehrere umgestürzte Bäume. Ebenso gab es in Gütenbach gleich mehrere Störungen, die nach und nach behoben wurden. Die Feuerwehr Furtwangen war die ganze Zeit mit Sägearbeiten beschäftigt, um die Zufahrtswege zu den Anlagen frei zu machen.