Die starken Ammoniak-Dämpfe des Güllebehälters raubten den beiden Männern das Bewusstsein. Foto: Weihs

Arbeitsunfall auf Bauernhof im Grundtal: Zwei Männer verlieren durch Gülledämpfe das Bewusstsein. Frau hört Hilferufe.

Gütenbach - Bei einem Arbeitsunfall am Freitagnachmittag auf einem landwirtschaftlichen Hof im Grundtal bei Gütenbach haben ein Landwirt und dessen erwachsener Sohn in einem Gülle-Schacht das Bewusstsein verloren. Beide konnten durch das schnelle Handeln einer Fußgängerin, die zufällig in der Nähe war, im letzten Moment gerettet werden.

Der 59-jährige Landwirt und sein 29-jähriger Sohn betreiben gemeinsam einen Bauernhof im Grundtal und waren an diesem Nachmittag mit Arbeiten an einem Güllebehälter beschäftigt. Dieser stand kurz vor dem Überlaufen, weshalb ein Schieber des Behälters zu einem Nebenschacht geöffnet werden sollte.

Weil der Schieber sich nicht öffnen ließ, kletterte der Vater in den etwa einen Meter breiten und etwa zwei Meter tiefen Schacht neben dem Güllebehälter, um nachzusehen. Unten angekommen, wurde es dem Mann übel und er sackte zusammen.

Sofort kletterte der 29-jährige Sohn hinterher, um seinen Vater nach oben zu holen. Doch auch dem jungen Landwirt wurde es schwindelig. Er konnte aber noch laut um Hilfe rufen, bevor die am Boden des Schachtes angesammelten, starken Ammoniak-Dämpfe des Güllebehälters auch ihm das Bewusstsein raubten.

Eine zufällig in der Nähe befindliche Fußgängerin, die kurz zuvor noch mit den beiden Männern gesprochen hatte, hörte die Schreie und holte sofort von einem Nachbarhof Hilfe. Ersthelfer des Nachbarhofes und die zusammen mit der Feuerwehr Gütenbach und einem Notarzt eintreffenden Rettungskräfte konnten die beiden bewusstlosen Männer aus dem Schacht bergen und reanimieren.

Die Männer, die beide in Lebensgefahr schwebten, wurden mit zwei Rettungshubschraubern in verschiedene Kliniken gebracht: einer in die Schwarzwald-Baar Klinik, der andere in eine Klinik nach Freiburg.

Die Feuerwehren Gütenbach und Furtwangen waren mit insgesamt sechs Fahrzeugen und 22 Mann bei dem Unglücksfall eingesetzt. Neben den beiden Rettungshubschraubern waren noch zwei DRK-Rettungsfahrzeuge zusammen mit einem Notarzt zu den Verunglückten geeilt. Die Angehörigen der beiden verletzten Männer wurden durch den Notfall Nachsorgedienst betreut.