Über die Situation der Musikkapelle Gütenbach informiert der Vorsitzende Patrick Markon. Hier ist er im Proberaum in der Schule zu sehen. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Musikkapelle: Gütenbacher müssen wegen Pandemie Einschnitte ertragen

Gütenbach. Die Corona-Krise geht auch an der Musikkapelle Gütenbach nicht vorbei, aber sie fand Lösungen für die Probenarbeit. Die 31 Aktiven können teils in Gruppen unter Dirigent Andreas Rösch üben. Im Blick hat man nach Aussage des Vorsitzenden Patrick Markon das Jahreskonzert am 12. Dezember, zu dem man für rund 500 Euro neues Notenmaterial beschaffte.

Mit dem Programm soll es Richtung Musical und weiteren Facetten der Tonkunst gehen. Noch ist offen, ob das Konzert und in welcher Form es stattfinden kann.

Einschnitte mussten hingenommen werden. Dreizehn Proben, das Helferfest, der Vatertagshock und weitere sechs Auftritte fielen aus. Von Mitte März bis Mitte Juni herrschte der totale Lockdown. Man konnte sich nicht treffen und dachte, nach zwei Wochen sei alles vorbei. Dann wurde man von Woche zu Woche vertröstet.

Staatlichen Corona-Verordnungen folgten Nachrichten des Blasmusikverbands Schwarzwald-Baar. Was einbrach, war die Werbung neuer Mitglieder. Kinder, junge Leute oder Quereinsteiger sind gerne willkommen. Sie können sich beim Vorsitzenden Patrick Markon unter Telefon 0175/9333973 melden. Für Ausbildung und Anleitung wird gesorgt. Neun Nachwuchsmusiker konnte man letzthin an Land ziehen und wieder setzt man auf die Grundschule, in der in einer Doppelstunde Instrumente und Musik vorgestellt werden, was bisher erfolgreich verlief. Auch die Zusammenarbeit der Gütenbacher und Schönenbacher Jugendgruppe soll wieder aufleben. Das Gemeinschaftsgefühl der einzelnen Musikvereine wird dadurch gefördert, dass Gastspieler eingeladen werden und eigene Musiker bei anderen Kapellen aushelfen. "Es ist ein Geben und ein Nehmen", betont Patrick Markon, der einen heiteren Einfall mit dem Klopapierchallenge einbrachte, die die Mitglieder per Video erreichte und diese zum Mitmachen animierte. Dass man ganz neue Wege gehen kann, bewiesen die Musiker bei ihrem Open-Air-Auftritt auf dem Sportplatz des FC04. Es war eine eigene Erfahrung für jeden Einzelnen, in großem Abstand zu spielen. Man hört sich selber besser spielen, muss mehr Leistung zeigen und sich auf ein neues Harmoniegefühl einstellen. Das Erlebnis eröffnete eine neue Dimension, meinte der Vorsitzende, denn "nicht alles ist negativ". "Super" dabei war die Unterstützung durch die Gemeindeverwaltung bei der Organisation der Freiluftveranstaltung.

Auch bei der Raumauswahl gab es Hilfe. So kann man in Gruppen mit kleinen und großen Instrumenten getrennt musizieren und die Hoffnung bleibt, bald gemeinsam proben zu können, auch wenn das Thema Covid 19 noch lange präsent sein wird und Mehraufwand bedeutet. Als Nahziel gilt der 18. Oktober. Da soll in Absprache mit der Gemeinde das Kilwifest mit Verlosung in der restaurierten Festhalle stattfinden, die mit ausgezeichneter Lichttechnik und verbesserter Musikanlage glänzen kann.

Bedauert wird, dass das Sägefest als wichtige Einnahmequelle abgesagt werden musste. Die Gelder hätte man gut gebraucht, denn der Verein legte sich für 6000 Euro eine neue Übertragungsanlage als Ersatz für die 25 Jahre alte Anlage zu.

Wie andere Vereine soll auch an die Musikkapelle ein Landesbeitrag fließen, denn Kosten für Jugendarbeit, monatliche Miete für Instrumente, Versicherungen und Dirigentenvergütung müssen getragen werden. Erfreulicherweise verzichtete der musikalische Leiter für drei Monate auf Entlohnung.