Besondere Freude haben die Schüler beim Füttern der Kühe. Foto: Weis Foto: Schwarzwälder Bote

Projekt: Praktischer Unterricht auf dem Obereckhof

Gütenbach. Mädchen und Jungen von der Naturparkschule Gütenbach besuchten im Rahmen des Moduls "Landwirtschaft" den modernen Milchviehbetrieb auf dem Obereckhof. Malerisch liegt der Obereckhof in 1000 Metern Höhe in der Landschaft mit Blick über Gütenbach-Hintertal bis hin zum Feldberg.

Beim Besuch auf dem Hof zeigten Stefan und Sandra Fehrenbach die modernen Laufställe für die Milchkühe, das Jungvieh und die Kälber. 2001 wurden die Stallanlage gebaut und 2008 erweitert. Markus Fehrenbach rattert mit dem Traktor über den Hof und bringt das Futter aus Gras und Heu in den Futtergang während die Tiere sich frei im Laufstall bewegen oder in den Ruheboxen abliegen.

Seit März dieses Jahres werden die Kühe mit dem neuen Melkroboter gemolken. Die Milchkühe trotten selbstständig zu den zwei Robotern. Vor einer der Gitterboxen hat sich sogar eine kleine Schlange gebildet. Rund um die Uhr lockt dort das Futterschrot im Trog. Aber das ist nicht der einzige Grund für den freiwilligen Gang der Tiere in die Box: "Bei vollem Euter verspüren die Tiere einen unangenehmen Druck, von dem sie sich natürlich so schnell wie möglich befreien wollen", erklärt die Bäuerin. Jede Kuh kann mit dem Roboter außerdem ihrem eigenen Tagesrhythmus nachgehen.

Zwei bis vier Mal täglich werden die Kühe gemolken. Über den Tag hinweg gibt jede Kuh insgesamt etwa 25 Liter Milch. Damit sie freiwillig in die Melkbox geht, muss jede Kuh zuvor allerdings eintrainiert werden, was nicht ganz einfach war, erzählt Bauer Stefan. Dazu wird sie einige Male in der Box gefüttert und noch nicht gemolken.

Seit sechs Wochen läuft die Milch automatisch in den Tank. Die Schüler beobachteten staunend den Vorgang. Der Melkroboter besteht aus einem Automaten mit Milchtank, einem rund viereinhalb Meter langem Metallblock inklusive einer Box, deren Gitter sich für die Tiere öffnen und schließen. Der Roboter erkennt den Computerchip der Kuh, ein Scanner gleitet mit rotem Lichtstrahl über die Euter, die Zitzenbecher werden am Euter angesetzt, der Melkvorgang beginnt.

Während das Tier gelassen in der Melkbox frisst, kontrolliert Bauer Stefan die Werte auf dem Bildschirm, der seitlich am Roboter angebracht ist. Auf dem Display sind jetzt mehrere Diagramme zu sehen. Sie veranschaulichen in Echtzeit die augenblickliche Milchleistung der Kuh. Über einen Sensor, den jede Kuh am Halsband trägt, erkennt der Computer, welches Tier er vor sich hat. Sämtliche Daten, die der Melkroboter erfasst, werden im System gespeichert. Vom Roboter fließt die frische Milch in den großen Tank.

Alle zwei Tage holt der Milchwagen die Milch ab, die in der Molkerei zu verschiedenen Milchprodukten weiterverarbeitet werden. Besonderen Spaß hatten die Kinder beim Füttern der Kühe und halfen tatkräftig, mit bevor es zur Stärkung frische Milch und Yoghurt für alle gab.