Marcel Fritschi mit Papa Bernhard und den VfB-Spielern Anastasios Donis und Marcin Kaminski im Kabinengang. Foto: Fritschi Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Mit dem Rollstuhl eskortiert er die VfB-Profis

Gütenbach. Welcher fußballbegeisterte Junge träumt nicht mal davon, Fußballstars beim Einlauf ins Stadion zu begleiten? Für Marcel Fritschi aus Gütenbach wurde dieser Traum Wirklichkeit – und das trotz seiner schweren Behinderung.

Die beiden Brüder Benny und Marcel Fritschi leiden an der bislang unheilbaren Krankheit Duchenne. Die Muskulatur, auch die des Herzens, schwindet im Laufe der Jahre immer mehr. Die Krankheit endet stets tödlich und meist schon im jungen Erwachsenenalter.

Doch der 13. Juli war einer der Tage, an denen die Krankheit für eine Weile zur Nebensache wurde. Vater Bernhard Fritschi wurde von seinem Freund Uwe Schietinger von der Sportmanagement-Agentur "stepbystep" zum Vorbereitungsspiel des VfB Stuttgart gegen den SSV Reutlingen eingeladen. Das Spiel lief unter dem Motto "Gemeinsam Herz zeigen für Menschen mit Handicap".

Bei diesem Ereignis im Stadion an der Reutlinger Kreuzeiche durfte Marcel vor 7 500 Zuschauern mit seinem Elektro-Rollstuhl die Mannschaften mit dem Spielball auf das Feld führen", erzählt Bernhard Fritschi. Nachdem Benny 2012 die Mannschaften von Eintracht Braunschweig und den FC Ingolstadt auf das Feld begleiten durfte, war nun Marcel der Glückliche. Möglich machte dies auch der Behindertenbeauftragte des SSV Reutlingen, Alexander Meister, der dafür sorgte, dass Marcel mit seinem 170 Kilo schweren Rollstuhl über das Spielfeld fahren durfte.

Von den Spielern und Funktionären wurde Marcel herzlich begrüßt. Im Kabinengang holte er sich dann eine Menge Autogramme. "Auch wenn wir keine VfB-Fans sind, war es trotz allem ein wundervoller Tag", schwärmt Fritschi.