Feierlicher Gottesdienst wird am ersten Weihnachtsfeiertag in St. Katharina gefeiert. Der Kirchenchor und eine Bläsergruppe bieten dabei unter Leitung von Gerold Scherzinger die "Primiz-Messe" von Josef Gruber. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Kirchenchor und Bläsergruppe führen Primiz-Messe von Josef Gruber auf

Gütenbach. In der Kirche St. Katharina wurde am ersten Weihnachtsfeiertag die Eucharistie-Feier durch den Kirchenchor und eine Bläsergruppe umrahmt. Pfarrer Paul Demmelmair hielt fest: Die Welt wird heilig gemacht, da Gott Mensch wurde.

Der Geistliche machte das Weihnachtsgeschehen an zwei Buchstaben fest: W wie Wirt und H wie Hirt. Es sei keineswegs ein Spiel, sondern dahinter stünden Lebenshaltungen. Maria und Josef fanden keine Herberge, vergleichbar mit ungezählten Menschen unserer Tage. Der Journalist Markus Spieker umschrieb die Haltung zu ihnen: "Bei den aktuellen Debatten um Migration wird vergessen – wir alle sind kosmische Migranten. Wir haben für diese Welt nur eine befristete Aufenthaltsgenehmigung, die jede Minute ablaufen kann". Frage sei, wie werden künftige Generationen über uns urteilen. Sind wir hilfsbereit, verkünden wir wie die Hirten eine frohe Botschaft und erinnern wir uns an unsere eigene Kindheit? Spüren wir dieses Kind mit Träumen, Sehnsüchten und Liebe noch in uns? Der Pfarrer ermunterte, zum Emanuel zu werden, das bedeute "Gott ist mit uns".

Mit viel Musik wurde die Feier gestaltet. Unter Leitung von Gerold Scherzinger sang der Kirchenchor die Primiz-Messe von Josef Gruber, begleitet durch sieben einfühlsame Blasmusiker. Im Andante war das feierliche "Kyrie" gehalten, dem das von Vorsänger Pascal Kapp vorgetragene "Gloria" folgte, ergänzt durch das jubelnde "et in terra pax" des Chores und dem sanften "peccata mundi".

Folkloristische Stimmung kam beim "Credo" auf, das immer wieder A-Capella-Passagen beinhaltete. Schlicht erklang das "et incarnatus est", mächtig das "Crucifixus", himmelwärts war das "Et ressurexit" gerichtet und ein glänzendes Amen rundete alles in einem spirituell-romantischen, cäcilianischen Ausdrucksspektrum ab.

Harmonisch erschien das "Sanctus", lieblich war das "Benedictus" zu hören und Ruhe verbreitete schließlich das "Agnus Dei".

Pascal Kapp übernahm bei Mendelssohns hymnischen "Wie lieblich sind die Boten" und "Stille Nacht" die Leitung und sang daneben zusammen mit Verena Schirmaier das "Christus ist geboren", das durch Alle mit "Hallejula" beantwortet wurde. Gerold Scherzinger ließ seine langjährige Erfahrung an der Klais-Orgel spüren. Eindrucksvoll gab er mit nasalem Register Buxtehudes "Wie schön leuchtet der Morgenstern" wieder und präsentierte ein prächtiges Werk des Trierer Domorganisten Hermann Schroeder zum Auszug.