Das Gültlinger Rathaus soll umgebaut und saniert werden, wofür der Wildberger Gemeinderat jetzt die Planungsleistungen vergeben hat. Foto: Priestersbach

Die hohen Planungkosten für das Gültlinger Rathaus führen im Gemeinderat Wildberg auch zu Kritik.

Wildberg - Die geplante Neuordnung in der Gültlinger Ortsmitte im Bereich Steingasse mit Rathaus, Feuerwehr, Kindergarten und Grundschule ist ein wichtiges Projekt in der guten Stube des Wildberger Stadtteils. Vor allem der Umbau und die Sanierung des Rathauses bilden einen bedeutenden städtebaulichen Aspekt.

Das heutige Gültlinger Rathaus wurde 1799 als Pfarrhaus erbaut und steht unter Denkmalschutz. Die letzte große Sanierung liegt über 50 Jahre zurück. Für die nun geplanten Maßnahmen ist der stattliche Betrag von 2,4 Millionen Euro veranschlagt, wobei ein Großteil aus Sanierungsmitteln des Landes finanziert wird. Der Zugangsbereich soll auf die andere, rückwärtige Seite des Gebäudes in Richtung Kindergarten verlegt werden. Dort ist ein Anbau vorgesehen, in dem auch ein Aufzug Platz findet, um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Im Obergeschoss werden diverse Vereinsräume sowie ein größerer Multifunktionsraum eingerichtet.

Europaweit ausgeschrieben

In seiner jüngsten Sitzung vergab der Wildberger Gemeinderat nun die Planungsleistungen. Für die Objektplanung, die Elektro-Fachplanung sowie die Fachplanungen für Heizung, Lüftung und Sanitär werden unterm Strich rund 413 000 Euro fällig.

Wie Wildbergs Bürgermeister Ulrich Bünger einleitend feststellte, mussten die Planungsleistungen mit Blick auf die nötige Rechtssicherheit europaweit ausgeschrieben werden.

Nach dem zweistufigen Ausschreibungsverfahren schlug die Verwaltung dem Gremium vor, die Objektplanung (242 357 Euro) an das Architekturbüro Dorner und Partner aus Altensteig, die Elektroplanung (85 941 Euro) an das Nagolder Ingenieurbüro ProPlan und die Fachplanung für Heizung, Lüftung und Sanitär (84 671 Euro) an das Planungsbüro Franz aus Nagold zu vergeben. Ende des Jahres soll dem Gemeinderat die Entwurfsplanung vorgestellt werden.

"Riesensumme"

"Das ist schon eine Riesensumme, die wir da beschließen sollen", staunte SPD-Rat Frank Juszczak nicht schlecht über den Umfang der Planungskosten. In Zeiten, in denen man über das Abschalten von Straßenlampen rede, wünschte er sich in diesem Zusammenhang, dass ein Signal gesetzt werde – und "dass es auch mal zum einfachen Satz geht".

Wie Bürgermeister Bünger erwiderte, "bin ich inhaltlich bei ihnen", doch das sei eben der Wettbewerb und die Ausschreibungsergebnisse müssten so gewertet werden, so der Schultes.

Gerhard Ostertag (CDU) wies ebenfalls darauf hin, dass man sich an die rechtlichen Vorgaben halten müsse, zumal es sich bei der Rathausplanung um fachlich sehr aufwendige Planungen handele. Zudem sei es für die weiteren Schritte wichtig, dass "wir die Planung auf den Weg bringen", so Ostertag.