Sie erinnern am Mahnmal in Schwenningen an Sophie Scholl (von links): Tom Bleile (IGM), Patrick Rösgen (Seebrücke), Nicola Schurr (VS ist bunt), ­Marcel Singer (VS ist bunt), Anna Rösgen (Seebrücke) und Bruno Arm (Attac). Foto: Schurr

Sophie Scholl wäre am 9. Mai 100 Jahre alt geworden. Als Mitglied der "weißen Rose" rief sie zum Widerstand gegen die Nazi-Herrschaft auf, wurde verhaftet und wegen Hochverrats zum Tode verurteilt. Im Februar 1943 wurde sie hingerichtet. Sie rief ihre Mitmenschen auf: "Schaut hin, seid nicht gleichgültig, handelt."

Villingen-Schwenningen - Am Mahnmal der Geschwister Scholl in Schwenningen legten an ihrem Geburtstag VS ist bunt, die Seebrücke und ihre Unterstützer ein Gesteck weißer Rosen nieder, zur Erinnerung und als mahnenden Aufruf, nicht passiv zuzuschauen, sondern aufzustehen für die Demokratie, heißt es in einer Mitteilung.

"VS ist bunt" war eigenen Angaben zufolge die erfolgreiche Antwort gegen den Versuch eines Pegida-Ablegers, den öffentlichen Raum in Villingen-Schwenningen zu besetzen.

Aufstehen für die Demokratie

Die Seebrücke setzt sich in Villingen-Schwenningen als "sicheren Hafen" ein, für eine unbürokratische Aufnahme von Geflüchteten.

Nicola Schurr, Organisator von "VS ist bunt" und Antragsteller "sicherer Hafen" im Gemeinderat sagte in seiner Rede am Mahnmal der Geschwister Scholl in Schwenningen: "Auch heute haben rechtsextreme Bewegungen Zulauf, die Gewaltherrschaft der Nazis wird verharmlost. Schockiert erinnern wir uns, wie Gauland von der AfD vom ›Vogelschiss der Geschichte‹ sprach. Wir erleben Morde und Attentate von Neo-Nazis wie in Hanau und laute und gewalttätige Kundgebungen von sogenannte Querdenkern. Wir hier mahnen still und stilvoll."

Nach einer Schweigeminute löste sich die kleine Gruppe am Mahnmal der Geschwister Scholl in Schwenningen auf, korrekt mit Maske und mit Abstand.