Notar Rudolf Belzer (von links), Landrat Wolf-Rüdiger Michel, Bürgermeister Gerd Hieber und Peter Kemmer von der KIAG haben die Zeitkapsel für die Nachwelt befüllt. Quelle: Unbekannt

Angelika Wössner machte es möglich, dass in Sulz nun der Grundstein für ein 30-Millionen-Projekt gelegt werden konnte. Eine Zeitkapsel soll die Nachwelt an dieses Ereignis erinnern.

Sulz - Feierlich hergerichtet war die Baustelle für die Gäste der Grundsteinlegung. Bei kühlen Getränken konnten die Gäste vieles darüber erfahren, wie es dazu kam, dass das Angelika-Wössner-Stift nun auf dem Platz der ehemaligen Möbelfirma Wössner realisiert wird.

Möbelfabrik brannte 2001 ab

Peter Kemmer, Geschäftsführer von KIAG, ging in seiner Eröffnungsrede auf die Geschichte einer Verkettung von glücklichen Umständen ein, die zur Realisierung dieses Projekts auf dem Gelände der 2001 abgebrannten Möbelfabrik Wössner geführt haben.

"Das Gesamtinvestitionsvolumen des Angelika-Wössner-Stifts beträgt rund 30 Millionen Euro und nach der Fertigstellung werden in dem Gesamtareal rund 125 Menschen eine neue Heimat und 75 Personen einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben", informierte Peter Kemmer auch über die vier Häuser, die entstehen. Unter anderem wird es Mitarbeiter-Apartments, barrierefreie Seniorenwohnungen, 60 Pflegeplätze in vier Wohngruppen, 26 Tagespflegestellen, eine Sozialstation und einen Angelika-Wössner-Saal als öffentlichen Bereich geben.

Vermögen für ältere Bürger der Stadt eingesetzt

Insgesamt entstehen rund 9000 Quadratmeter Wohn- und Dienstleistungsfläche in rund 30 000 Quadratmeter umbautem Raum, wobei die stationären und ambulanten Dienstleistungen von der NovaCare erbracht werden, einer Betriebsträger- und Dienstleistungsgesellschaft.

Möglich wurde dies durch eine testamentarische Verfügung von der Alleininhaberin der Möbelwerke Wössner, Angelika Wössner, im Februar 2017. Darin stand geschrieben, dass aus Teilen ihres Vermögens eine Einrichtung für ältere Bürger der Stadt Sulz entstehen soll. Im Oktober 2018 wurde der Arbeitstitel "Angelika-Wössner-Stift" der Stadtverwaltung Sulz vorgestellt und ein Weg gefunden, wie die Belegschaft des Katharinenstifts in die neue Einrichtung überführt werden kann. Der Bau wird in Holzhybridbauweise ausgeführt werden.

1348 stationäre Pflegeplätze im Landkreis

Auch Notar Rudolf Belzer freute sich, an der Grundsteinlegung teilnehmen zu dürfen und ließ die wichtigsten Eckpunkte bis zur Baugenehmigung am 14. September 2021 Revue passieren

Auch Landrat Wolf-Rüdiger Michel freute sich über die Realisierung dieses Großprojekts, das Angelika Wössner für ihre Großzügigkeit und soziale Verantwortung auch nach außen hin die berechtigte Anerkennung und Wertschätzung zuteil werden lässt. Nach Fertigstellung werde der Landkreis über 1348 stationäre Pflegeplätze verfügen und sehr gut aufgestellt sein. Dem Bau wünschte er einen guten Verlauf.

Tageszeitungen kommen in die Zeitkapsel

Bürgermeister Gerd Hieber betonte, dass der Standort große Tradition berge und hier viele wirtschaftliche Erfolge entwickelt wurden. Die Möbelwerke Wössner boten vielen Mitarbeitern Arbeit und Wohlstand. Der neue Bau eigne sich gut am Stadteingang. Auch er wünschte dem Bau einen unfallfreien Verlauf.

Krönender Abschluss war die Befüllung der Zeitkapsel mit Tageszeitungen, der aktuellen Währung sowie Peter Kemmers Rede. Diese soll von Plexiglas geschützt im Eingangsbereich ausgestellt werden.