Die Kommunen pochen beim Land auf Nachschlag für den Ausbau der Betreuungsplätze an Grundschulen. Experten prognostizieren einen viel niedrigeren Investitionsbedarf.
Nach der jüngsten Aufregung über ein Losverfahren zur Vergabe von Bundeszuschüssen für den Ausbau der Ganztagsbetreuung an den 2400 Grundschulen im Südwesten kommt offenbar Bewegung in die Debatte. Erstmals haben die kommunalen Spitzenverbände die Deckungslücke beim Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an der Grundschule öffentlich auf eine Milliarde Euro beziffert. Das erklärten Gemeindetagspräsident Steffen Jäger und Städtetagsgeschäftsführer Ralf Broß und beriefen sich dabei auf Prognosen des Deutschen Jugendinstituts. Broß schlug zur Finanzierung einen Fünfjahresplan vor. „Das Fördervolumen von einer Milliarde Euro muss auf fünf Jahrestranchen zu je 200 Millionen Euro aufgeteilt werden“, teilte er in einer Erklärung von Städtetag, Gemeindetag und Landkreistag mit.