Die Ganztagsplätze an der Grundschule sind jetzt schon knapp. Die Lage dürfte sich in Zukunft nicht verbessern. Foto: Reimer

Die Schülerzahlen steigen, die Nachfrage nach Ganztagsbetreuung wird größer. Das erfordert Baumaßnahmen. Diese wurden in der jüngsten Sitzung des Technik- und Umweltausschusses beraten.

Oberndorf - Das Tief- und Hochbauprogramm für den Haushalt 2023 stand auf der Tagesordnung. Ein wichtiger Kostenpunkt waren die Räume für die Ganztagesbetreuung in der Karl-Wider-Schule. 321 000 Euro sind im Plan eingestellt. Michael Schwarz, Rektor des Schulverbunds, war eingeladen und stellte die Pläne vor. Dabei betonte er die Bedeutung des Vorhabens.

Seit acht Jahren Thema

Bereits 2014 hatte man festgestellt, dass die Räume für die Ganztagsbetreuung nicht ausreichen, so der Rektor. Die Schülerzahlen haben sich in den vergangenen Jahren drastisch verändert. Von etwa 140 Kindern stieg die Zahl auf 200. "Die Zahlen bleiben auch in den nächsten sechs Jahren auf diesem hohen Niveau", so Schwarz.

Derzeit habe man rund 70 Ganztagsplätze, bereits jetzt würden zwölf Kinder auf der Warteliste stehen. Die Nachfrage dürfte in Zukunft weiter steigen.

Rechtsanspruch bereitet Sorgen

Gerade im Hinblick auf den geplanten Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Jahr 2026 müsse dringend gehandelt werden. "2026 kommt sehr schnell", mahnte der Schulleiter. Man arbeite bereits seit acht Jahren daran, die Situation in der Ganztagesbetreuung zu verbessern – scheinbar ohne große Fortschritte. "Ich fühle mich heute weiter von einer Lösung entfernt, als vor acht Jahren", so der Rektor.

Rund 770 000 Euro Kosten

Stadträtin Ruth Hunds (SPD) wollte wissen, welche Maßnahmen geplant seien. Stephan Ruff vom Hochbauamt erklärte, dass sich in der Karl-Wider-Schule derzeit noch Fachräume des Schulverbunds befinden. Diese Räume sollen in den Fachklassenbau umziehen, um Platz für die Ganztagsbetreuung an der Grundschule zu schaffen. Die Betreuungsräume sollen im Erdgeschoss entstehen. Zusätzlich zu den 321 000 Euro sind im Haushalt 2024 weitere 450 000 Euro eingestellt. Die Gesamtkosten liegen daher bei 771 000 Euro.

Die Stadtverwaltung wollte daher im Gremium über diesen Kostenpunkt beraten. "Ich sage es nur ungern, aber wir müssen uns die Frage stellen, ob wir die Maßnahme nochmal schieben können", sagte Bürgermeister Hermann Acker. Über den Rechtsanspruch werde noch diskutiert, es gebe noch Uneinigkeiten. Möglicherweise komme dieser daher auch etwas später.

Steigende Schülerzahlen geben Ausschlag

Der Erste Beigeordnete Lothar Kopf verwies zudem auf weitere dringliche Maßnahmen, wie die Turnhallensanierung, die Kapazitäten im Haushalt und in der Verwaltung belegen.

Für Ruth Hunds war nicht der geplante Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung der ausschlaggebende Aspekt, sondern die massiv gestiegenen Schülerzahlen. Das Gremium stimmte ihr zu. Die Fraktionen sprachen sich dafür aus, den Kostenpunkt im Haushaltsplan zu behalten. Das Thema wird in der kommenden Gemeinderatssitzung nochmal beraten.