Der Mötzinger Gemeinderat hat beschlossen, das Architekturbüro Großmann mit der Erstellung eines Baugesuchs für einen Direktanbau an der Grundschule zu beauftragen.
Der Beschluss fiel mit mit neun Ja- und drei Nein-Stimmen. Dabei sollen sämtliche Gewerke auf Basis der Planungsidee ausgeschrieben werden. Die Angebotsfristen seien so zu wählen, dass die Aufträge im März 2026 vergeben werden können. Die Verwaltung wurde darüber hinaus beauftragt, in der nächsten Förderrunde 2026 einen Antrag auf Fördergelder aus dem Ausgleichsstock zu stellen.
Bürgermeister Benjamin Finis erläuterte zunächst die aktuelle Situation an der Grundschule, wonach alle Klassen zweizügig und sämtliche Klassenzimmer belegt sind. Projekte in kleineren Gruppen lassen sich aufgrund fehlender Räume nicht durchführen.
Raumbedarf ist unverändert
Da der Raumbedarf an der Schule sich nicht verändert hat, soll die Bildungseinrichtung durch Holzmodule erweitert werden. Zunächst ging man davon aus, dass eventuell in diesem Jahr drei erste Klassen eingeschult werden, inzwischen liegen jedoch weniger Anmeldungen vor, so dass es aufgrund von 55 Anmeldungen (Stand 13. März) im Herbst zwei große erste Klassen geben wird.
Der akute Handlungsdruck entfiel dadurch, weshalb die Verwaltung die Umsetzung der Projektidee auf die Sommerferien 2026 vorgeschlagen hat.
Juniorklasse im Schuljahr 2026/27
Voraussichtlich soll ab dem Schuljahr 2026/27 eine Juniorklasse, also eine Art Sprachvorbereitungs-/Förderklasse an der Grundschule Mötzingen eingerichtet werden. Mit der Verpflichtung hierzu, ein Schuljahr später, werde ein eigenes Klassenzimmer gebraucht. Zudem rechne man mit höheren Schülerzahlen durch den Effekt der Neubaugebiete Röte II/III.
Architekt Frieder Großmann stellte die beiden Planvarianten vor. Variante 1 mit zwei Klassenzimmern dockt am Schulhaus an und fügt sich gut ins Gelände ein. Die schwieriger zu erschließende Variante 2 hätte keine direkte Verbindung zum Gebäude und ein überdachter Gang verursache hohe Kosten.
Zwei Varianten in der Diskussion
Das Gremium diskutierte die beiden Planvarianten. Dabei wurde angesprochen, dass man sich die Option für Dreizügigkeit offenhalten wollte und die Kinder nicht, wie bei Variante 2 aus Ersparnisgründen möglich, durchs Freie ins Hauptgebäude laufen müssen. Geklärt wurde auch, dass beim Bau dieser temporären Erweiterungsmodule keine baurechtliche Verpflichtung zur Installation von Solarmodulen bestehe.
Die Kostenschätzung von Architekt Großmann für die beschlossene Variante des Direktanbaus liegt bei rund 514 000 Euro einschließlich Mehrwertsteuer.