Auch Milchtüten im Stil von James Rizzi waren in der Hechinger Schulkunstausstellung zu sehen. Foto: Klaus Stopper

So viele Besucher hat kaum mal eine Ausstellung in Hechingen. Aber wenn man Picasso, Leonardo da Vinci und James Rizzi so eng beieinander sehen kann, ist das schon spannend.

Ehrlich gesagt waren es aber nicht diese Größen der Kunstgeschichte, sondern ziemlich junge Künstler und Künstlerinnen, die am Freitag in der Grundschule am Schloßberg diesen Ansturm auslösten.

 

Was ihre Sprösslinge da so geschaffen haben für diese Schulkunstausstellung wollten natürlich viele Eltern und Großeltern sehen. Auch die Frage, ob das Kunst ist oder nur ein normaler Klassenzimmer-Mülleimer, stellte sich an diesem Nachmittag.

Das Vernissageprogramm war sehr nett, jedenfalls für den kleinen Kreis von Gästen, die vorne im Foyer einen Platz mit Blick auf den Schulchor ergattert hatten. Weiter hinten war eigentlich kaum etwas zu sehen oder zu hören. Auch im Schulhof – wo glücklicherweise die Sonne schien – hielten sie viele auf. So viel lässt sich zum Programm auf der Bühne vorne sagen: Rektorin Alexandra Gruler-Baeck begrüßte die Gäste, Sophie und Noah erklärten an einem Bild von Henry Matisse, warum das so ein großer Künstler ist, und der Schulchor trug unter anderem ein Lied vor, in dem es um eine Unterwasserwelt geht.

Dann durften die Besucher in die Klassenzimmer, die jeweils bestimmten Künstlern zugeordnet waren. Eine Reihe Mona-Lisas waren da zu sehen, im Zimmer daneben Picasso-Skulpturen, und die Werke auf Milchtüten in seinem typischen Stil würden James Rizzi sicher gefallen. Ein Liebling beim Rundgang dürfte Ursus Wehrli gewesen sein, der mit seinen Passion für „Kunst aufräumen“ nicht nur die Kunstgeschichte beeinflusst hat, sondern auch die Hechinger Grundschüler. Ob Stifte, Zettel oder allerlei andere Dinge, alles kann nach bestimmten Prinzipen in Ordnung gebracht werden. Ob der Mülleimer vorne an der Tafel mit den Kategorien „Papier“ und „Restmüll“ auch zur Ausstellung zählte, ließ sich nicht mit Sicherheit sagen. Es sah aber sehr danach aus.