Die Bläserklasse der Grundschule soll den Nachwuchs für den Musikverein sichern. Foto: Bombardi

Als ein Erfolgsmodell kann die Bläserklasse an der Grundschule Bad Dürrheim gewertet werden. Jetzt geht es in die zweite Runde.

Die Zukunft der Bläserklassen in den Klasse drei und vier an der Grund- und Werkrealschule Bad Dürrheim ist gesichert. Mit seinem einstimmigen Votum für einem jährlichen Zuschuss von maximal 5000 Euro an das Blasorchester Bad Dürrheim legte der Verwaltungsausschuss hierfür die Grundlage.

 

Zudem legte das Gremium fest, dass die Förderung in Höhe des offenen Fehlbetrags nach Vorlage der tatsächlich entstandenen Kosten erfolgt. Eine weitere Forderung betrifft eine frühzeitig vor dem Schuljahresende durchgeführte Bewertung des Bläserklassenprojekts, damit sie der Ausschuss in seine Haushaltsberatungen einfließen lassen kann. Diese erfolgt in Kooperation zwischen Schulleitung, Blasorchester und Verwaltung.

23 Schüler im ersten Jahr dabei

Bereits im vergangenen Schuljahr gab es unter Leitung des Blasorchesters in Kooperation mit der Grund- und Werkrealschule das Angebot einer Bläserklasse, der 23 Schüler der dritten Klasse angehörten. Die Bläserklasse kam hauptsächlich dank der einmaligen finanziellen Unterstützung der Bad Dürrheimer Mineralbrunnen zustande.

Blasorchester-Vorsitzender Markus Heinemann berichtete vom Erfolg der ersten Bläserklasse, die in der vierten Klasse fortgeführt werden soll. Zudem käme aufgrund des Interesses erneut eine Bläserklasse in der dritten Jahrgangsstufe zustande. „Da wir nicht in der Lage sind, zwei Bläserklassen dauerhaft zu fördern, haben wir als Stadtmusikverband den Antrag auf eine Förderantrag eingereicht“, begründete Heinemann das Vorgehen. Er geht von maximal notwendigen Förderkosten in Höhe von 3500 Euro je Klasse aus.

Rektorin Christiane Schell steht dahinter

Der Vorsitzende des Blasorchesters sprach von einem sehr gut angelaufenen Projekt, das dazu beiträgt, die Nachwuchsrekrutierung in den Musikvereinen zu erleichtern und deren Spielfähigkeit zu erhalten. „Zwölf bis 20 Schüler seien im ersten Bläserklassenjahr die Zielvorgabe gewesen, 23 waren es“, fügte er hinzu, dass Schulleiterin Christiane Schell das Projekt von Beginn an ideell unterstützte.

„Bläserklassen haben zwei Stunden Musikunterricht pro Woche, davon eine im Orchester plus Gruppenunterricht am Instrument“, erläuterte Heinemann bezüglich der monatlichen Zusatzkosten von 59 Euro pro Schüler, welche unter anderem Lehrkräfte, Instrumente und Noten beinhalten.

Bürgermeister Jonathan Berggötz begrüßte den Antrag im Auftrag des Stadtmusikverbands, dessen Musikvereine eine beeindruckende, verlässliche und lebendige Gemeinschaft darstellten. „Es geht um die musikalische Entwicklung unserer Kinder und den Fortbestand unserer engagierten Musikvereine. Ich finde toll, wie alle hinter dem Projekt stehen“, erläuterte Berggötz.

Tanja Bühler (LBU) erfuhr, dass im Vorjahr keine Eltern an die Verwaltung herangetreten seien, die sich die Zusatzkosten für die Bläserklasse mangels fehlender Unterstützung nicht leisten können. Aktuell liegen zwei Anträge vor.

Aufnahme in den Familienpass

Indes versicherte Fachbereichsleiter Bildung, Soziales und Politik, Markus Stein, dass bei der nächsten Fortschreibung des Familienpasses die Aufnahme der Bläserklassen erfolge.

Klaus Götz (FW) appellierte, die Ostbaarschule bezüglich der Gründung einer Bläserklasse ins Boot zu holen und lobte das in Zusammenarbeit mit Schulleiterin Schell erstellte tragfähige Konzept. Er begrüßte zur beidseitigen Sicherheit, dass die Orchestermitglieder im Regelfall über einen 23 Monate dauernden Vertrag den Bläserklassen angehören.

„Es ist toll, Musik zu erleben und mit anderen zu teilen“, äußerte sich Barbara Fink (CDU). „Gemeinsam ist viel mehr zu erreichen und das Demokratieverständnis wird in der Gemeinschaft zusätzlich gestärkt“, nannte sie einen weiteren Vorteil. Julian Götz (CDU) appellierte als Alternative die Arbeit der Musikschulen im Umkreis von der Früherziehung bis zur professionellen Ausbildung nicht zu unterschlagen. Das einstimmige Votum einer Förderung der Bläserklassen bezeichnete Bürgermeister Berggötz in Zeiten klammer Haushaltskassen als ein klares Bekenntnis.