Hofstettens Bürgermeister Martin Aßmuth ist in die Bürgermeister-Fußball-Nationalmannschaft berufen worden. Die Torwart-Handschuhe hat er selbst entworfen. Foto: Störr

Martin Aßmuthr in deutsche DFNB-Auswahl berufen. Reisen werden privat finanziert.

Hofstettens Bürgermeister Martin Aßmuth ist Teil der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft der Bürgermeister (DFNB). Der Gemeinderat hat in einem Umlaufbeschluss grünes Licht gegeben.

Hofstetten - Damit ist Aßmuth bei allen nationalen und internationalen sportlichen Begegnungen auch offizieller Repräsentant der Gemeinde Hofstetten.

Der Beschluss des Gemeinderates war aus formalrechtlichen Gründen zum jetzigen Zeitpunkt wichtig, weil Martin Aßmuth die geplanten nächsten Termine mit Trainingslager Ende April in Karlsruhe sowie Länderspielen im Juli und September bekommen hat. "Ob die Termine stattfinden können, weiß man heute natürlich noch nicht", erklärt der Bürgermeister gegenüber dem Schwabo.

Die Europameisterschaft in Trnava (Slowakei) sollte eigentlich von 17. bis 23. Mai stattfinden und wurde aufgrund der aktuellen Corona-Lage erst einmal verschoben. Auch die geplante Fußball-Reise nach Georgien findet zu einem späteren Zeitpunkt statt,. Wann die Einladungen in die Ukraine oder die USA angenommen werden können, muss abgewartet werden.

Förmliches Berufungsschreiben

"Alle Spieler der DFNB bekommen ein förmliches Berufungsschreiben durch den Teamchef der Nationalmannschaft", berichtet Martin Aßmuth. Über persönliche Kontakte sei man auf ihn aufmerksam geworden, zunächst spielte er in der Südbadischen Auswahl im Stadion des SC Freiburg. Allein das sei schon etwas Besonderes gewesen.

Über den Gutacher Amtskollegen Siegfried Eckert wäre dann der Kontakt zum – ebenfalls aus Pfaffenweiler stammenden – Nationaltrainer der Bürgermeister hergestellt worden. Dieter Hahn und sein Trainerkollege Helmut Glanzner wären dabei, die Mannschaft mit sechs Spielern deutlich zu verjüngen. "Im Oktober war ich dann einer der sechs neu eingeladenen", blickt Martin Aßmuth auf das dreitägige Trainingslager in Einhausen (Kreis Bergstraße) zurück. "Die Alt-Europameister können sich jetzt zurücklehnen!"

Im Trainingslager habe er gute Kontakte geknüpft, es habe sportlich und menschlich gepasst. Dass Klaus Schlappner als ehemaliger Fußballer und langjähriger "Waldhof Mannheim"-Trainer in jedem Trainingslager einen fachkundigen Blick auf die Spieler wirft, brachte dem Hofstetter Rathaus-Chef ein dickes Lob ein. "Junge, das hast du ganz ordentlich gemacht", sei die Schlappner-Einschätzung nach Aßmuths Einsatz gewesen – die erneute Einladung in die Nationalmannschaft der Bürgermeister spricht für sich.

"Es ist schön, dass ich wieder kommen darf – und es ist schön, dass auch die Familie mitgehen kann", erklärt Martin Aßmuth und verweist auf die private Finanzierung sämtlicher Reisen sowie die private Zeit in Form von Urlaub. Schließlich sollen dem Steuerzahler keine Kosten entstehen.

Was ihm an der Sache neben dem Sport gut gefalle, sei der karitative Charakter: alle Erlöse gehen an die SOS-Kinderdörfer. Außerdem gebe es bei Länderspiel-Reisen auch immer ein Rahmenprogramm, mit dem man Land und Leute besser kennen lernen würde.

Torwart-Handschuhe sind selbst entworfen

Um sportlich eine gute Figur zu machen, trainiert Martin Aßmuth seit seinem Amtsantritt in den Reihen des SC Hofstetten. Dort finde er beste Voraussetzungen, um einmal wöchentlich den Kopf frei zu kriegen, wie er erzählt. Um auch modisch zu punkten, hat der Hofstetter Bürgermeister an freien Sonntagen eigene Torwart-Handschuhe entworfen und durch einen Bekannten fertigen lassen. In Anlehnung an seinen Lieblingsverein St. Pauli soll auch noch ein selbst entworfenes Torwart-Trikot folgen.

Die DFNB wird vom Deutschen Städte- und Gemeindetag sowie dem Deutschen Fußballbund getragen. Die Spieler sind die kommunalen sportpolitischen Botschafter ihrer Gemeinden sowie der Bundesrepublik Deutschland. Nationale und internationale Spiele sind Repräsentationsspiele und dienen durch den Benefizcharakter gemeinnützigen Zwecken. Die erzielten Erlöse gehen an die SOS-Kinderdörfer, Schirmherr ist Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble. Das Regierungspräsidium Freiburg hat im Jahr 2008 bei Spielen des Bürgermeister-Teams von Südbaden einen dienstlichen Charakter bestätigt.