Bruno Rees, der Leiter des Abfallwirtschaftsamtes, ist mit der Mülltrennung im Kreis Rottweil sehr zufrieden. Foto: Siegmeier

Bruno Rees, Leiter des Abfallwirtschaftsamtes im Kreis Rottweil, plädiert für plastikfreie Verpackungen.

Rottweil - Um es gleich vorwegzunehmen: Mit dem Müllaufkommen im Kreis Rottweil ist Bruno Rees, Leiter des Abfallwirtschaftsamtes im Landkreis Rottweil, sehr zufrieden. "Wir liegen da im Vergleich mit anderen Städten sehr gut", lobt er.

Plastik ist ein großes Problem, denn es gibt zu viele Mischungen

Ein großes Problem allerdings sei Plastik. "Da gibt es so viele Mischungen, die man gar nicht mehr sortieren kann, beschreibt er das Problem. Am besten sei es, Plastikabfälle erst gar nicht anfallen zu lassen und auf möglichst plastikfreie Verpackungen zu achten. Für die Plastikabfälle indes sei aber nicht das Abfallwirtschaftsamt zuständig, sondern das Duale System Deutschland, macht er deutlich. "Wir sind hier nicht Vertragspartner, sondern nehmen die Sammlungen nur mit auf". Glas, Papier und Metall werden zu 100 Prozent recycelt. Der Markt für Kunststoffe sei in Deutschland schlecht, so Rees. Die Mülltrennung funktioniert im Kreis Rottweil gut. "Wir liegen bei den Recyclingquoten immer im vorderen Drittel." Auch bei den Gebühren liege man noch in einem guten Mittelfeld. Um die Systeme entsprechend pflegen zu können, bedarf es auch ordentlicher Finanzen. "Wir haben ein aufwendiges Gebührensystem mit Sparpunkten, das für den Gebührenänderungsdienst einen riesigen Aufwand bedeutet", erklärt Rees.

Bis 2020 allerdings soll das System umgestellt werden. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits. Das neue System sei die "wesentlich bessere Lösung als jetzt", freut sich Rees, da man viel mehr Möglichkeiten habe zu reagieren.

Müllvermeidung ist eine Sache der Einstellung und der Überzeugung

Künftig müsse man pauschal für zwölf Leerungen im Jahr bezahlen. Angeboten würden allerdings 26, so dass man bei Bedarf die Tonne zusätzlich herausstellen und diese Leerung dann separat bezahlen könne. Die Tonnen und Leerungen würden von den Fahrzeugen jeweils erfasst.

Doch eines macht Rees auch deutlich: "Müllvermeidung sollte nicht eine Sache des Geldbeutels sein, sondern das muss man aus Überzeugung tun". Die Müllgebühren sollten nicht ausschlaggebend sein. In Rottweil sei man auf einem guten Weg. Rees ermutigt die Bevölkerung, so weiter zu machen und möglichst Müll zu vermeiden.