Könnte mit einem Champignon verwechselt werden: der Grüne Knollenblätterpilz. (Archivfoto) Foto: dpa-tmn//Klaus-Dietmar Gabbert

Mutmaßlich nach dem Verzehr giftiger Knollenblätterpilze schweben drei Kinder und ein Mann in Essen in Lebensgefahr. Auch in unserer Region gibt es die gefährlichen Pilze. Verwechselungen können tödlich enden.

Drei Kinder und ein Mann werden in Essen wegen akuten Leberversagens behandelt. Sie schweben in Lebensgefahr - vermutlich wegen des Verzehrs Grüner Knollenblätterpilze. Solche Vergiftungen drohen auch in unserer Region. „Der Grüne Knollenblätterpilz kann hier durchaus vorkommen“, erklärt Udo Schäfer. Das gelte vor allem für Laubwälder. Dabei ist Knollenblätterpilz nicht gleich Knollenblätterpilz: Einige seien hochgiftig, manche ungenießbar, andere sogar essbar, führt der Pilzkenner aus Schramberg aus.

 

Der Grüne Knollenblätterpilz sei am bekanntesten. Es gebe aber auch den Kegelhütigen oder den Narzissengelben Knollenblätterpilz. „Die können alle drei tödlich giftig sein“, so Schäfer. Neben diesen wachsen in unseren Wäldern noch viele andere hochgiftige Pilzarten. Etwa der Spitzgebuckelte Raukopf - er kommt laut Schäfer in der Region Schramberg häufig vor. Der Verzehr von geringen Mengen des Raukopfes könne zum Tode führen. Ein ganzer Pilz sei „unwiderruflich tödlich“, warnt der Experte. Wie gefährlich der Verzehr von giftigen Pilzen ist, könne man aber nicht pauschal beantworten.

Verwechselungsgefahr mit Champignons

Zurück zum Grünen Knollenblätterpilz: Laien können ihn mit einem Champignon verwechseln. „Wenn jemand weiße Pilze auf der Wiese - besonders in Waldnähe -sammelt und glaubt, das sind Champignons: Das kann tödlich enden“, erklärt Schäfer. Beim Pilzsammeln sei es äußert wichtig, dass immer sämtliche Merkmale einer Art auch festgestellt werden könnten. Sogar er selbst habe kürzlich fast einen gefährlichen Pilz gesammelt. So habe er neben essbaren Trompetenpfillerlingen einen giftigen Pilz entdeckt, der im Durchmesser gleich groß gewesen sei - jedoch mit geringer Farbabweichung.

„Man muss sorgfältig sein“, betont Schäfer. Er rät in diesem Zuge ausdrücklich davon ab, sich auf Hilfsmittel wie Apps zu verlassen. Der Schramberger mahnt: „Essen Sie nie einen Pilz, den Sie ausschließlich mit einer App bestimmt haben.“ Sein Tipp: vor dem Pilzsammeln Kurse belegen, oder sich von einem Pilzsachverständigen beraten lassen.

Pilzwanderungen in Schramberg

Pilz- und Pflanzenkenner Udo Schäfer bietet in Schramberg Pilzwanderungen an. Mehr Infos erhalten Sie bei der Stadt Schramberg, bzw. der Tourist-Info.