Der Grüne Klimafonds (GCF) soll dazu beitragen, die globale Erwärmung durch die Finanzierung von Klimaschutz-Projekten zu verlangsamen. Foto: dpa

Die Bundesregierung hat die dritte Geberkonferenz für den Grünen Klimafonds ausgerichtet. Die Erwartung der Gastgeber wurde allerdings nicht ganz erfüllt. Einige Staaten wollen sich an der Finanzierung von Klimaschutz-Maßnahmen nicht beteiligen.

Berlin/Washington - Vier Jahre nach der UN-Klimakonferenz von Cancún steht nun genug Geld bereit, damit der damals beschlossene Grüne Klimafonds (GCF) seine Arbeit aufnehmen kann. Die ursprünglich gesetzte Zielmarke von zehn Milliarden US-Dollar (7,9 Mrd Euro) wurde bei einer Geberkonferenz in Berlin am Donnerstag jedoch knapp verfehlt. Der Fonds sei bislang mit 9,3 Milliarden Dollar ausgestattet, teilte das Bundesentwicklungsministerium mit. Der GCF soll Projekte finanzieren, mit denen der Klimawandel verlangsamt werden soll.

Ein Teil der Mittel soll verwendet werden, um die Folgen der globalen Erwärmung in den Entwicklungsländern abzupuffern. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) zeigte sich zuversichtlich, dass bis zum Jahresende noch weitere Zusagen gemacht werden, so dass der Fonds Anfang 2015 tatsächlich mit zehn Milliarden US-Dollar an den Start gehen kann.

Den größten Beitrag leisten die USA mit bis zu drei Milliarden Dollar. Deutschland hatte Zuschüsse in Höhe von 750 Millionen Euro zugesagt. Zu den Staaten, die am Donnerstag neue Kredite und Zuschüsse ankündigten, gehören Panama, Finnland, Neuseeland, die Mongolei und Spanien. Die größte Zusage kam bei dem Berliner Treffen von Großbritannien (1,2 Mrd US-Dollar). Russland nahm zwar teil, wollte aber nichts beisteuern. China und Indien hatten erst gar keine Vertreter zu der Konferenz geschickt.

Gemeinsam gegen den Klimawandel

Die ersten Fördermaßnahmen wird der Fonds laut Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) spätestens 2015 bewilligen können. „Wenn es den Menschen nicht gehen soll wie den Dinosauriern, dann muss jetzt gehandelt werden“, sagte Müller. Antje von Brook, Klimaexpertin der Naturschutzorganisation BUND, mahnte: „Wird international Klimaschutz weiter verzögert, ist zu befürchten, dass am Ende das meiste Geld für Maßnahmen zur Anpassung an die schlimmen Folgen des Klimawandels ausgegeben werden muss.“

Die Länder der Welt dürfen nach einem neuen UN-Bericht gemeinsam nur noch eine Billion Tonnen Kohlendioxid ausstoßen, wenn sie katastrophale Folgen des Klimawandels verhindern wollen. Sobald diese Menge an CO2 in die Atmosphäre ausgestoßen worden sei, werde die globale Temperatur im Vergleich zur Zeit vor der Industrialisierung um mehr als zwei Grad steigen, heißt es im am Mittwoch vorgestellten Bericht des UN-Umweltprogramms Unep. Die Folge wären extreme Fluten, massenhafte Dürren und schmelzende Polarkappen. Zudem würden die Meeresspiegel steigen und Hunderte Millionen Menschenleben gefährden.