Die ehemalige Gaststätte „Grüner Baum“ in Renfrizhausen soll jetzt Flüchtlinge aufnehmen. Foto: Schwind

Was geschieht mit der Gaststätte „Grüner Baum“ in Renfrizhausen? Diese Frage stellen sich Ortschaftsrat und Bürger. Sie werfen der Stadt fehlende Transparenz vor. Die Verwaltung bezieht dazu Stellung.

„Jetzt trifft es uns“, so Ortsvorsteher Reiner Kimmich kürzlich in der Ortschaftsratssitzung zum Kauf der ehemaligen Gaststätte „Grüner Baum“ durch den Sozialen Wohnungsbau der Stadt Sulz. Das Gebäude soll Geflüchteten als Unterkunft dienen.

Weder der Ortschaftsrat noch die anwesenden Bürger möchten Renfrizhausen aus der Verantwortung zur Aufnahme von Flüchtlingen herausnehmen – nur das Vorgehen der Stadt wurde bemängelt. Ein Mitbürger fragte: „Hält die Stadt bewusst Infos zurück? Mir fehlt die Transparenz“. Wie viele Flüchtlinge sollen aufgenommen werden? Wer kümmert sich um die Flüchtlinge? Mit diesen und weiteren Fragen ist der Ortschaftsrat an die Stadt herangetreten.

Ortschaftsrat lehnt Projekt ab

Der Renfrizhauser Ortsvorsteher klärte auf, dass jedem Flüchtling eine Fläche von zehn Quadratmetern zugemessen werde, was bedeute, dass in der ehemaligen Gaststätte Platz für etwa 20 Flüchtlinge zur Verfügung stehe. Allerdings seien laut Kimmich auch Zimmer mit 14 und 15 Quadratmetern vorhanden, die nicht umgebaut werden sollen. Die Stadtverwaltung berechne die Aufnahmekapazität dennoch anhand der Gesamtfläche.

Der Ortsvorsteher stellte klar, dass der Ortschaftsrat in der Stellungnahme das Projekt einstimmig abgelehnt hatte. Kimmich bemängelte auch die schlechte Kommunikation zwischen Stadtverwaltung und Ortsteil. Erst nach langem Drängen des Ortschaftsrates sei ein Vertreter der Stadt nach Renfrizhausen gekommen, um Fragen des Ortschaftsrats vor Ort zu klären. „Ich weiß nicht ob, wann und wie sie umbauen. Ich habe kein Planungskonzept der Stadt“, so Reiner Kimmich.

Gebäude kann anderweitig genutzt werden

Zu gute halten müsse man der Stadt Sulz, wie der Ortsvorsteher erklärte, dass es kein Sulzer Problem sei. Aus dem Kreis würden der Stadt Geflüchtete zugewiesen. Die Stadt sei bemüht, die Mehrzweckhallen frei zuhalten, was bis jetzt gut gelungen sei. Ein großer Vorteil sei auch, dass die Stadt nun eine Immobilie besitze, die nach der Flüchtlingskrise anderweitig genutzt werden könnte, erklärte Kimmich.

Am Schluss bleibt dennoch eine gewisse Ratlosigkeit und Unzufriedenheit aufgrund der fehlenden der Transparenz. Auf diesen Punkt ging jedoch Bürgermeister Jens Keucher in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats ein. Beschlüsse zu Grundstücksangelegenheiten würden immer nichtöffentlich beraten und gefasst. Erst im Nachgang erfolge die Bekanntgabe, so Keucher.