Zu einer grünen Oase für die Bürger soll der Quartiersplatz im Wohngebiet Melben in Marbach gestaltet werden. Foto: Kaletta

"Grünes Licht für einen grünen Platz" – so hieß es in der jüngsten Ortschaftsratssitzung in Marbach. Ausgiebig beraten wurde über die Gestaltung des Quartierplatzes, einer Grünfläche zwischen der Schorenstraße und der Dietentalstraße im Wohngebiet Melben.

VS-Marbach - Der Entwurf wurde vom Landschaftsarchitekten Marius Weißhaupt aus Donaueschingen und von Annalena Klein vom Grünflächen- und Tiefbauamt der Stadt VS vorgestellt. Spannende Ideen seien von den Bürgern im vorhergegangen Workshop vorgeschlagen worden, die vom Landschaftsarchitekten nach Möglichkeit berücksichtigt und eingearbeitet wurden.

Jung und Alt sollen sich treffen

So entstand für den Plan die Variante eins, für die sich der Ortschaftsrat entschieden hatte. Der Platz soll eine grüne Oase werden, wo sich Jung und Alt treffen, zu Gesprächen, zum Erholen und zum Spielen. Als Sichtschutz und Abgrenzung zur Straße soll eine Hainbuchenhecke gepflanzt werden, die bis zu zwei Meter hoch werden könnte und das Gefühl von Geborgenheit vermittle. Neben Rasenflächen sind auch gepflasterte Flächen geplant. Gepflanzt werden sollen sechs Dachplatanen, verschiedene Sträucher und eine Zierkirsche, die im Frühjahr mit ihrer hellen Blütenpracht erfreuen wird.

Mehrere Liegen

Der Weg durch die Fläche werde gepflastert und erhalte bis zum Ende eine Randeinfassung. Eine berankbare Pergola ist vorgesehen sowie mehrere Sitzgelegenheiten: eine Rundbank ohne Lehne sowie eine lange Sitzbank mit und ohne Lehnen. Für zwei Himmelsliegen wurde im südlichen Bereich ein Platz gefunden.

Es darf gespielt werden

Eine Fläche zum Boulespiel werde eingerichtet und zwei Spieltische mit Sitzplätzen. Hierzu gab es die Auswahl zwischen mehreren Spielen. Ortschaftsrätin Melanie Gundelsweiler hatte sich die Mühe gemacht, die Marbacher nach ihren Wünschen zu fragen, Schachspiel und Mensch-ärgere-dich-nicht standen an erster Stelle.

Kunst kann Platz finden

Am Eingang des Platzes sollen Bügel für vier Fahrräder montiert werden. Hochbeete wurden vom Landschaftsarchitekten auch vorgeschlagen, die in Eigenregie mit Selbstversorger-Effekt von Bürgern eingerichtet und bepflanzt werden könnten. In östlicher Richtung sollen drei Holztafeln errichtet werden, an denen Kunstwerke ihren Platz finden könnten, dies ebenfalls in Eigenregie der Marbacher Bürger.

Stromanschluss beschlossen

Nicht in den Kosten mit dabei ist ein zusätzlicher Stromanschluss, der auf Wunsch des Gremiums hinzukommen soll. Gedacht wurde an kleine Feste, die auf dem Platz stattfinden könnten, es wäre ungünstig, deshalb die Nachbarn um Strom zu bitten. Die Kosten wurden mit rund 131 300 Euro berechnet. Einig war sich das Gremium, keinen Antrag für einen Zuschuss beim ELR (Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum) zu stellen. "Es geht auch ohne, denn wir haben das Geld angespart", sagte Ortsvorsteherin Diana Kern-Epple. Das Geld wolle man nicht zum Fenster herauswerfen, aber mit dem Platz habe man etwas, das Freude bereitet, fügte sie hinzu.

Und die Folgekosten?

Ortschaftsrat Markus Kammerer erkundigte sich nach den Folgekosten, die für die Pflege der Fläche anfallen werden. Diese werde im Folgejahr vom ausführenden Unternehmen übernommen, danach könnte es der Gemeindearbeiter übernehmen. Die Dachplatanen müssten regelmäßig beschnitten werden, damit sie ihre Form behalten. Dies könne dann auch ein Laie machen, nachdem es ihm einmal vom Experten gezeigt werde, versicherte Weißhaupt.

Bis zum Herbst könnte alles fertig sein

Als nächster Schritt ist eine öffentliche Ausschreibung vorgesehen. Je nach Vergabe und Witterung könnte das Projekt bis zum kommenden Herbst fertig sein. Markus Kammerer brachte abschließend seine Enttäuschung über mangelndes Interesse der Einwohner zum Ausdruck. Er hatte erwartet, dass zu diesem Thema viele Zuhörer zur Sitzung kommen würden, jedoch blieben alle Stühle für die Besucher leer.