Die Region Rottweil würde sich gemäß dem neusten Zwischenstand im Auswahlverfahren als Endlager eignen. Foto: © MC Rendered Artwork – stock.adobe.com“

Die Atommüll-Endlagersuche bereitet in Rottweil Sorge. Denn: Der Standort ist noch im Rennen.

Deutschland sucht seit 2017 systematisch nach einem Standort für ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll, und zwar den Standort mit der bestmöglichen Sicherheit – so der gesetzliche Anspruch. Nun gibt es neue Zwischenstände im bisherigen Auswahlverfahren, einige Gegenden Deutschlands scheiden als geologisch ungeeignet aus. Die Region um Rottweil allerdings nicht, wie die Grünen in einer Pressemitteilung am Freitag betonen.

 

Neuer Arbeitsstand

Das erste Mal seit vier Jahren habe die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) jetzt einen neuen Arbeitsstand dieses Verfahrens veröffentlicht. In mehr als der Hälfte der Landkreise in Baden-Württemberg habe sich das infrage kommende Gebiet verkleinert – manche seien sogar gänzlich aus dem Verfahren ausgeschieden.

„Rottweil ist zumindest teilweise noch im Standortauswahlverfahren. Für die Grünen im Kreis Rottweil eine ungute Sache“, heißt es in der Pressemitteilung. Der Ausstieg aus der Atomenergie sei zwar gelungen, ohne Blackouts oder zusätzliche Kohleverbrennung. „Aber der Atommüll ist nun einmal da und muss am Ende auch irgendwo sicher gelagert werden. Umso wichtiger ist es, das Auswahlverfahren weiterhin konstruktiv aber auch kritisch zu begleiten“, wird erklärt.

Hochradioaktiver Müll

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung halte es aktuell noch für möglich, dass die Geologie in der Region Rottweil für eine Einlagerung hochradioaktiven Mülls geeignet sein könnte. Damit sei Rottweil in Deutschland allerdings nicht allein: Weiterhin würden mehr als 40 Prozent des Bundesgebietes für ein Atommüllendlager in Betracht gezogen. Diese Fläche durchlaufe in den kommenden drei Jahren weitere strenge Prüfschritte und werde so fortlaufend reduziert.

Transparenz und Sicherheit

Nur sehr wenige, potenziell besonders sichere Standorte werden dann für den nächsten Schritt einer übertägigen Erkundung vorgeschlagen. Über diesen Vorschlag entscheidet der Bundestag. Die Grünen bilanzieren: „Rottweil kann sich darauf verlassen, dass diese Standortsuche Transparenz und maximale Sicherheit vorsieht. Eine kritisch-konstruktive Beteiligung vor Ort ist möglich und notwendig.“