Immer mehr Menschen in Baden-Württemberg haben einen Kleinen Waffenschein, um etwa eine Schreckschusspistole mit sich führen zu dürfen. Foto: dpa/Uli Deck

Nach unserem Bericht zum Rekordniveau an Kleinen Waffenscheinen im Südwesten fordern die Grünen strengere Regeln für zum Beispiel Schreckschusswaffen.

Die Zahl der Kleinen Waffenscheine in Baden-Württemberg ist im vergangenen Jahr auf ein Rekordniveau angestiegen: Erstmals waren laut Innenministerium mehr als 100 000 Kleine Waffenscheine im Südwesten registriert. Die Grünen im Land blicken besorgt auf diese Entwicklung: „Es ist beunruhigend, dass der Trend zur Selbstbewaffnung auch in Baden-Württemberg anhält“, sagt Oliver Hildenbrand, der Sprecher für Innenpolitik und Vize-Fraktionschef der Grünen im Landtag, als Reaktion auf unseren Bericht.

Kleiner Waffenschein mit „Ablaufdatum“?

Seine Partei fordert deshalb strengere Regeln für den Umgang mit Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen, die man mit Kleinem Waffenschein mit sich führen darf.„Wir dürfen dieser gefährlichen Entwicklung nicht länger tatenlos zusehen, sondern wir müssen jetzt gezielt eingreifen“, fordert Hildenbrand. Dazu gehöre, dass künftig auch für den Kauf und den Besitz solcher Waffen eine Erlaubnis nötig sein soll. Die Forderung des Grünen-Politikers findet sich auch in den Plänen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) für eine Änderung des Waffengesetzes wieder.

Zudem spricht sich Hildenbrand für einen Kleinen Waffenschein mit „Ablaufdatum“ aus, also, dass dieser nur noch zeitlich befristet ausgestellt werden sollte. „So können wir eine Trendumkehr schaffen und wirksam verhindern, dass beim Kleinen Waffenschein immer neue, besorgniserregende Rekorde zu verzeichnen sind.“