Johannes Geissler nimmt seinen Hund mit auf seine Erkundungsgänge. Foto: Dagobert Maier

Er kennt Hüfingens Natur wie seine Westentasche – jetzt schützt Johannes Geissler als Biotopbeauftragter bedrohte Arten, seltene Pflanzen und ganze Lebensräume.

Mit Johannes Geissler hat die Stadt Hüfingen einen neuen Biotopbeauftragten. Der 38-Jährige folgte im Frühjahr 2025 auf Peter Marx, der dieses Amt 29 Jahre lang innehatte. Durch sein Studium der Forstwirtschaft bringt Geissler einen engen Bezug zur Natur und umfangreiche Fachkenntnisse für seine Arbeit mit.

 

Über eine Stellenausschreibung wurde er auf die Möglichkeit aufmerksam, Biotopbeauftragter in Hüfingen zu werden. „Ich kenne in Hüfingen die Kultur, die Natur und auch die Menschen“, sagt Geissler. Dieser vertraute Bezug helfe ihm in seiner neuen Aufgabe und wirke sich im Alltag unterstützend aus.

In Kontakt mit der Bevölkerung

Einige von Peter Marx entwickelte und bewährte Arbeitsweisen möchte Geissler weiterführen. Gleichzeitig will er eigene Impulse setzen und neue Ideen einbringen. Besonders wichtig ist ihm, die Bevölkerung – und hier vor allem die Landwirtschaft – in seine Arbeit einzubinden, sie bei Vorhaben zu beraten und sie nach Möglichkeit zu unterstützen.

Ein weiteres zentrales Ziel ist für ihn die Förderung der Biodiversität, also der Vielfalt des Lebens. Da jedes Gebiet unterschiedliche Gegebenheiten mitbringt, erfordert die Biotopbetreuung individuelle Maßnahmen, die Johannes Geissler gemeinsam mit den zuständigen Behörden und Nutzern abstimmt. Oft wird angenommen, dass naturschutzwürdige Flächen sich von allein entwickeln können. In Hüfingen trifft dies jedoch nur auf einen kleinen Teil der vorhandenen Biotope zu.

Das sind seine Aufgaben

Nach den ersten Monaten im Dienst geht Geissler mit Freude an die vielfältigen Aufgaben. Dabei umfasst seine Tätigkeit nicht nur Planungen, Überprüfungen und Abstimmungen am Schreibtisch, sondern auch praktische Arbeiten draußen in der Natur – von Pflanzungen bis hin zu Pflegemaßnahmen. Auch die Zusammenarbeit mit Naturschutzbehörden und dem Forstbereich gehört fest dazu.

Sein Aufgabenfeld reicht von der Pflege und Vernetzung von Biotopen über die Förderung von Ökopunkten bis hin zum Ausbau der Wanderwege rund um Hüfingen. Überdies betreut er den Orchideenlehrpfad und begleitet neue Projekte in Kooperation mit dem Umweltbüro und mit den Naturschutzbehörden.

Johannes Geissler ist Ansprechpartner für die Hüfinger Landwirte bei Fragen zur Hecken- und Grabenpflege sowie für Bürger, die Beratung zum Naturschutz suchen. Auf Rundgängen, Naturwanderungen und Kontrollgängen erschließt er sich Schritt für Schritt die Vielfalt der Grünflächen, Streuobstwiesen, Gehölze, Biotope und der anderen Naturschutz-Areale in der Gesamtstadt.

Ein besonderer Bestandteil seiner Tätigkeit ist zudem das Biber-Management, das auch die Schadensaufnahme umfasst. Um stets auf dem neuesten Stand zu bleiben, möchte Geissler sich durch gezielte Fortbildungen weiterentwickeln.

Zur Person

Johannes Geissler (38),
seit dem 1. April 2025 Biotopbeauftragter der Stadt Hüfingen, wurde in Hüfingen geboren und ist in der Stadt auch aufgewachsen. Der 38-Jährige ist von Beruf Förster und gelernter Schreiner. Zu seinen Hobbys zählt das Fahren mit dem Mountainbike. Außerdem verbringt er viel Zeit mit seinem Hund, den er auch oft auf seinen Touren in der Natur mitnimmt. Durch sein Forstwirtschafts-Studium in Rottenburg hat er sein Interesse für Natur, Naturschutz und Landschaftspflege vertieft und zusätzlich auch zahlreiche praktische Erfahrungen gesammelt. Bei der Stadt Hüfingen ist Johannes Geissler mit einer 25-Prozent-Stelle beschäftigt.