Die Mineralienhalde zieht Sammler aus ganz Europa an. Foto: Titze

Seit 2024 ist Heiko Titze der neue Besitzer der Anlaufstelle vieler Sammler bei Wolfach – ein Ort, der Interessierte aus ganz Europa anzieht. Mit vielen Ideen, Respekt für die Natur und einem klaren Ziel möchte er das Gelände weiterentwickeln.

Seit 2024 hat Heiko Titze das Ruder auf der Mineralienhalde bei Wolfach übernommen – und damit einen Ort bewahrt, den es ohne ihn heute wohl nicht mehr gäbe. „Wäre ich nicht eingesprungen, wäre diese Sammelmöglichkeit komplett verschwunden“, erzählt er auf Anfrage unserer Redaktion.

 

Ein Verlust, der weit über die Region hinaus gespürt worden wäre: Die Halde sei in Deutschland einzigartig und zieht jedes Jahr Tausende Mineralienfreunde aus dem In- und Ausland an.

„Wir sind mittendrin in der Neugestaltung“, so Titze. Der Eingangsbereich werde derzeit modernisiert, eine kleine Cafeteria entsteht, neue Schauvitrinen und die gestalteten Außenanlagen sollen das Besuchserlebnis noch angenehmer machen: „Wir möchten, dass sich unsere Gäste wohlfühlen und einen erlebnisreichen Tag bei uns verbringen.“

Die Umwelt ist Titze ein besonderes Anliegen

Doch die Pläne reichen noch weiter: Eine Photovoltaik-Anlage soll das Gelände künftig energieunabhängig machen. Vor allem mit Fragen zu dem Thema Umwelt rennt man bei Titze offene Türen ein: „Wir haben zahlreiche Pflanzen für Insekten angelegt, Nistplätze für Vögel geschaffen – und setzen auf einen respektvollen Umgang mit der Natur, die uns diese Mineralien überhaupt erst ermöglicht.“

Dieser besondere Fund wurde auf der Mineralienhalde gemacht. Foto: Titze

Dass dieser Respekt nicht bei allen Besuchern selbstverständlich ist, spricht Titze offen an: „Unsere Stammgäste sind durchweg angenehm. Leider gibt es vereinzelt Touristen, die wenig Rücksicht auf Sauberkeit und unser Gelände nehmen.“ Dennoch überwiegen für ihn die positiven Begegnungen – auch mit der Stadt Wolfach. „Da läuft die Zusammenarbeit reibungslos.“

15 000 Besucher im Jahr 2024 belegen die Bedeutung der Halde für den Tourismus, wie Titze erklärt. Viele davon würden gezielt nach Wolfach reisen, übernachten dort sogar mehrere Wochen. „Einige kommen sogar aus Übersee nur wegen unserer Halde der Grube Clara“, berichtet Titze.

Neben dem regulären Sammelbetrieb gibt es zahlreiche Veranstaltungen. Am Ostersonntag, 20. April, etwa findet der Mineralienflohmarkt statt: Hier können Besucher ihre Funde bestimmen lassen, tauschen oder neue Schätze erwerben.

Für Gruppen gibt es besondere Angebote

Weitere Höhepunkte im Veranstaltungskalender sind die sogenannten „Openings der Großen Halde“ – ein Angebot, bei dem Besucher zusätzlich auf dem Gelände der benachbarten Firma Sachtleben sammeln dürfen. Die erste dieser besonderen Gelegenheiten ist für das Wochenende am 3. und 4. Mai geplant – insgesamt fünfmal im Jahr werden diese „Openings“ veranstaltet.

Auch für Gruppen und Kindergeburtstage ist das Gelände bestens vorbereitet. „Wir bieten spezielle Einweisungen an, erklären die Geschichte der Grube Clara, die industrielle Verarbeitung und die Bedeutung der gefundenen Mineralien“, erklärt Titze.

Mineralienhalden

Bei einer Mineralienhalde handelt es sich um einen künstlich aufgeschütteten Hügel, der aus Abraumgestein eines Bergwerks besteht. Dieses Gestein enthält oft noch verwertbare Mineralien. Sammler dürfen dort nach Mineralien suchen. Solche Halden entstehen oft in Regionen mit früherem Erz- oder Schieferabbau und gelten heute auch als geologische Lernorte oder touristische Attraktionen.