Mit Sirenengeheul hat die Hauptübung der Feuerwehr Straßberg im Ortsteil Kaiseringen begonnen; ein Brand war in einem Keller ausgebrochen. Unterstützt wurden sie von der Winterlinger Wehr – und auch das neue Löschfahrzeug war mit von der Partie.
Alarm im Schmeietal: Kurz nach 15 Uhr heulen laut die Sirenen – auch jene auf dem Dach der Alten Schule, aus welcher dicker Rauch auf die Straße quillt. Ein Brand war in einem der unteren Wohnungen ausgebrochen und der dicke Rauch versperrt jenen Personen den Fluchtweg, die sich noch darin befinden.
Außen haben sich viele Zuschauer versammelt, die eher gelassen das Treiben verfolgen. Denn der Brand ist kein echter, und auch Flammen sind keine zu sehen: Es ist das Übungsszenario, dem sich die Mitglieder der Straßberger Feuerwehr bei ihrer Hauptübung stellen müssen. Unterstützt werden sie dabei von Kameraden der Winterlinger Wehr, die mit ihrem Multistar anrückt. Mit dessen Kran und Korb können Menschen auch direkt aus den oberen Stockwerken gerettet werden.
Die Kinder begrüßen den Löschzug lautstark
Nur wenige Minuten, nachdem die Sirenen verstummt sind, rückt auch der erste Löschzug der Kaiseringer Wehr an – der von den Kindern lautstark mit den Rufen „Feuerwehr! Feuerwehr!“ begrüßt wird. Interessiert schauen sie zu, wie sich dieser erste Angriffstrupp einen Überblick über die Lage verschafft und Löschleitungen verlegt.
Kurz darauf folgen weitere Kameraden mit ihren Fahrzeugen, und auch ein Einsatzfahrzeug, besetzt vom DRK Ortsverein Straßberg, rückt an, der sich um die Erstversorgung vor Ort kümmert. Gesamtkommandant Daniel Nagraszus erklärt den Zuschauern bis ins Detail, was vor ihren Augen geschieht.
Innen wie außen werden „Brände“ gelöscht, der Rauch mit einem Lüfter aus dem Gebäude geblasen und alle Verletzten gerettet – und zwar so schnell, dass der Multistar der Winterlinger Wehr dafür gar nicht mehr gebraucht wird.
Umsonst musste er aber nicht anrücken: Dessen Besatzung um Einsatzleiter Markus Bodenmüller bespritzt das Dach mit Wasser, um es abzukühlen und den Löschangriff von oben zu unterstützen. Das Löschwasser des Multistars wird unter anderem direkt aus der Schmeie bezogen; ein Löschtrupp hat die entsprechende Leitung verlegt.
Schürfwunden und Rauchgasvergiftung
An der Kreuzung Frohnstetter Straße/Bühlweite versorgen derweil die DRK-Mitglieder die sechs geretteten Personen, die allesamt unter Schürfwunden und einer Rauchgasvergiftung leiden. Bei einem richtigen Einsatz würden sie in Krankenhäuser nach Ebingen oder Sigmaringen gebracht, erklärt Feuerwehr-Einsatzleiter Ludwig Sülzle – wobei die Fahrt nach Sigmaringen über die Bundesstraßen durchaus kürzer sein könne als nach Ebingen, dessen Krankenhaus mitten in der Innenstadt liegt.
Knapp eine Stunde später ist der „Brand“ gelöscht, das Gebäude gelüftet und alle Verletzten sind gerettet und versorgt. Sülzle ist insgesamt zufrieden mit dem Verlauf der Übung, auch wenn der Beginn etwas holprig verlaufen war. Die Details werden bei einer Nachbesprechung im Gasthaus Sonne in Straßberg weiter vertieft; insgesamt waren 85 Einsatzkräfte vor Ort.
Das neue Fahrzeug wird ab 2025 integriert
Aber auch nach Abschluss der Hauptübung gibt es für die Zuschauer einiges zu bestaunen – unter anderem das neu angeschaffte Löschfahrzeug HLF 20, dessen Umgang die Straßberger Wehren derzeit noch üben, und dessen Vorgänger, das LF16, das inzwischen über 30 Jahre im Dienste der Feuerwehr steht. Einsatzleiter Ludwig Sülzle geht davon aus, dass zu Beginn des neuen Jahres das neue Löschfahrzeug in Einsätze integriert wird; das alte Fahrzeug soll seinen Informationen zufolge verkauft werden.
Weitere Fotos im Internet unter www.schwarzwaelder-bote.de