Auf der Großschen Wiese entsteht das neue Parkhaus. Die dortigen Parker müssen während der Bauzeit ausweichen. Foto: Otto

Während die Diskussion um das dritte Parkhaus am Nägelesgraben noch im Gange ist, kommt in die Planungen für das zweite Parkhaus – nämlich das auf der Großschen Wiese – Bewegung. Der Bauausschuss stimmte als Empfehlung für den Gemeinderat für die Aufstellung des Bebauungsplans "Parkhaus Großsche Wiese". Der Planentwurf geht jetzt in die Offenlage.

Rottweil - Das neue Parkhaus soll auf der Großschen Wiese in Nord-Süd-Ausrichtung entstehen. Die Zufahrt ist laut Sandra Graf, Leiterin des Stadtplanungsamts, nur von der Kaiserstraße her vorgesehen, die Körnerstraße wird zur Radfahrstraße umgebaut. Vorgesehen ist eine Fassadenbegrünung, mindestens jeweils im Abstand von zehn Metern. Dies soll den langen Bau, der sich immerhin über fast 90 Meter erstrecken wird, zusätzlich auflockern.

Der Bau füge sich mit rund neun Metern Höhe von der Kaiserstraße her und elf Metern von der Körnerstraße her in die umliegende Bebauung ein, so Graf. Laut Gutachten seien keine Schallschutzmaßnahmen erforderlich. Ein festgestellter Sprengkörpereinschlag in Richtung Post muss noch näher untersucht werden. Das Bebauungsplanverfahren wird im "beschleunigten Verfahren" durchgeführt. Die Voraussetzungen hierzu werden laut Verwaltung erfüllt.

Restfläche im Blick

Nachfragen gab es einige. So wollte Ulrike Stauss (FWV) wissen, wo die ganzen Autos, die jetzt auf der Großschen Wiese stehen, während der Bauzeit parken sollen. Für diese müssten andere Plätze ausgewiesen werden, hieß es. Auf Nachfrage von Pascal Schneider (CDU), was mit der Restfläche neben dem Parkhaus geschehen soll, erläuterte Fachbereichsleiter Lothar Huber, dass hier ein eigenständige Bebauung vorgesehen ist. Die Fläche während der Bauzeit als Parkraum zu nutzen, sei zu aufwendig. Elke Reichenbach (SPD+FFR) hofft, dass die Begrünung wirklich ausreicht und nicht nur "Kosmetik" ist.

Dass das Dach geschlossen ist und nicht als weitere Parkfläche genutzt wird, hängt – wie Hochbauamtsleiter Erik Fiss auf Nachfrage von Michael Gerlich (FDP) erklärte, zum einen mit dem Komfort für die Nutzer zusammen, zum anderen mit den Witterungseinflüssen. Man wolle einen "Winterdienst auf dem Parkhausdach" vermeiden.

Peter Schellenberg (FWV) verwies darauf, dass er die Neigung des zweigeteilten Dachs nach innen wegen der Entwässerung für nicht optimal hält. Die Verwaltung sieht hier keine Probleme. Durch die seitlich heraufragenden beiden Treppenhäuser könne die Höhe außerdem nicht reduziert werden. Die Parkplätze sollen rund 2,50 Meter breit und deren Verfügbarkeit elektronisch erfasst werden.

Im Dezember hatte sich herausgestellt, dass der Neubau mit rund 6,63 Millionen Euro rund eine Million Euro teurer wird als gedacht. Rund 350 Parkplätze sollen entstehen.