Von den Gebäuden an der Ecke Heerstraße/Stadionstraße ist nicht mehr viel übrig. Foto: Otto

Gleich mehrere Bagger sind auf dem Breucha-Areal in Rottweil zugange und machen kurzen Prozess: Von den Gebäuden ist nicht mehr allzu viel übrig – es wird Platz geschaffen für die geplante Wohnbebauung.

Ganz neue Perspektiven ergeben sich aktuell an der Ecke Heerstraße/Stadionstraße beim Landratsamt. Von den leer stehenden Gebäuden des Malerbetriebs Breucha – dieser ist inzwischen im Inkom in Zimmern angesiedelt – sind nur noch Steinhaufen übrig.

 

Allerdings: zu tun gibt es immer noch allerhand. Ein Brecher steht parat, um das Abbruchmaterial zu verarbeiten. Die Kelleretagen sorgen noch für tiefe Löcher überall.

Ein Brecher steht bereit, um das Abbruchmaterial zu verarbeiten. Foto: Otto

Der „Bebauungsreife“ wird förmlich entgegengefiebert. Die Stadt hat mit dem Gelände Großes vor. Die zwei Grundstücke zwischen Stadthalle und Landratsamt umfassen 3456 Quadratmeter und sollen städtebaulich neu entwickelt werden. Aktuell wird ein Investor gesucht, der ein attraktives Nutzungskonzept vorlegt und sich verpflichtet, dieses dann über einen Architektenwettbewerb umzusetzen. Konkrete Vorgaben gab es nicht – es wird allerdings von vier bis fünf Vollgeschossen ausgegangen.

In „Südlicher Mittelstadt“ Platz für 320 Wohneinheiten

Klar ist: Der Schwerpunkt wird auf der Schaffung von neuem und in der Stadt dringend gebrauchtem Wohnraum liegen. Und nicht nur dort. Mit Blick auf zusätzlichen Wohnraum soll die ganze „Südliche Mittelstadt“ überplant werden. Die Fläche reicht entlang der Heerstraße/Stadionstraße über das Moker-Areal bis zum Telekom-Gelände. 320 Wohneinheiten für rund 740 Menschen könnten hier entstehen, zudem Erweiterungsmöglichkeiten für Unternehmen, Büroflächen oder gar ein Hotel – so die Idee. Greifbares gibt es seit den ersten Plänen 2018 aber noch nicht.

Altlasten im Baugrund

In Sachen Breucha-Areal ist die erste Frist nun abgelaufen: Interessenten konnten sich bis Ende Januar mit einem Nutzungskonzept bei der Stadt bewerben. Im Herbst liefen übrigens bereits umfangreiche Baugrunduntersuchungen, ebenso Maßnahmen im Rahmen des Natur- und Artenschutzes. Auf dem Gelände gibt es Altlasten, das Gutachten hat die Stadt jedoch noch nicht öffentlich gemacht.

Oberbürgermeister Christian Ruf beschreibt den Standort jedenfalls als „hochattraktive Lage am südlichen Stadteingang zur Mittelstadt“. Mit dem Investorenauswahlverfahren wurde Ende 2022 ein „Wettbewerb der Ideen“ dafür gestartet. Nach Auswahl und Verhandlung wird ein Investor eine Reservierungszusage für das Gesamtgrundstück erhalten, um dann den Architektenwettbewerb unter enger Einbindung der Stadt durchzuführen.

Ähnlich wurde beispielsweise beim Wohn- und Geschäftshaus in der Höllgasse verfahren. Die Stadt will ein Auge drauf haben, was genau gebaut wird. Ziel ist: Das Grundstück soll „adäquat ausgenutzt werden und einen Beitrag zur Belebung des öffentlichen Raumes leisten“. Das Ergebnis der Ausschreibung wird nun mit Spannung erwartet.