Im Jugendraum beim Schulzentrum in Pfalzgrafenweiler herrscht laut Jugend- und Sozialarbeiterin Jennifer Schilling in der Mittagspause reger Betrieb. Foto: Stadler

Jugend- und Sozialarbeiterin Jennifer Schilling berichtete in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Pfalzgrafenweiler über ihre Arbeit im vergangenen Jahr. Dabei stellte sie auch ein neues Großprojekt vor, das sie im Sommer realisieren wird.

Unter der Überschrift „Mini-Pfalzgrafenweiler“ sollen vom 4. bis 6. August 60 bis 100 Kinder in einem Kinderspieldorf „ihre“ Gemeinde erleben und jede Menge Erfahrungen sammeln, führte Schilling aus.

 

Sieben- bis Zwölfjährige sind eingeladen, an bis zu 15 Spielstätten zu spielen, zu gestalten und zu lernen. Dörfliche oder städtische Strukturen wie Rathaus, Krankenhaus, Bank, Kaufhaus, Vereine und mehr werden dabei eine zentrale Rolle spielen.

Für Materialspenden und Unterstützung hat Schilling bereits mit örtlichen Firmen Kontakt aufgenommen. Sie berichtete über eine positive Resonanz. Für das Projekt sucht die Jugend- und Sozialarbeiterin noch engagierte ehrenamtliche Mitwirkende.

Jugendforum am 5. Februar

Bereits im kommenden Monat – am Mittwoch, 5. Februar, von 14 und 17 Uhr – findet in der Festhalle erneut ein Jugendforum statt. Dieses Mal wird die Veranstaltung von zwei ehrenamtlichen Mitarbeitern des Dachverbands der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg moderiert. In der Vergangenheit hatte die Landeszentrale für politische Bildung die Moderation des Jugendforums übernommen.

Schilling berichtete außerdem über die schwerpunktmäßige Einzelfallarbeit als Schulsozialarbeiterin. Dabei begegne sie verschiedenen Themen wie Mobbing, Suchterfahrung und psychische Belastung. Ihr Wirken umfasst auch die Motivation der Schüler.

Mobbing-Wochen und „Starke Tiger“

Über Mobbing-Wochen, soziale Gruppenarbeiten wie „Starke Tiger“ und die „ROKT-Prävention“ in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt berichtete sie ebenso wie über Präventionen zu Alkohol in Klasse sieben, einen Workshop bei den Neuntklässlern über Cannabis sowie die regelmäßigen Veranstaltungen der Polizei zu Themen wie Mediennutzung oder Drogen.

In ihrer Funktion als Jugendsozialarbeiterin ging sie auf die Begleitung Jugendlicher in schwierigen Lebenssituation ein. Sie nannte zudem die jährliche Aktion „Jugendehrenamt wird anerkannt“, Ferienprogramme, Projektarbeit und die offenen Angebote in der Mittagspause.

Einzelfallarbeit nimmt zu

Sie erlebe, so Schilling weiter, dass der Jugendraum beim Schulzentrum in den zweistündigen Mittagspausen sehr gut angenommen werde und oft „rappelvoll“ sei. Als Fazit ihrer Arbeit bilanzierte Schilling: Die Einzelfallarbeit habe zugenommen, was viel mehr Bürokratie und Dokumentation bedeute. Schriftliches Fixieren sei jedoch notwendig, weiß sie, insbesondere gegenüber dem Jugendamt oder, wenn nötig, auch vor Gericht.

Schilling, die bereits seit zwölf Jahren Schul- und Sozialarbeiterin in Pfalzgrafenweiler ist, mag die Herausforderung ihres Wirkungsbereichs trotz der vielen zu schulternden „Rucksäcke“. „Ich muss flexibel bleiben“, sagte sie in der Gemeinderatsitzung.

Bürgermeister Dieter Bischoff dankte Schilling für ihre „wertvolle Arbeit“ und die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde, die sie hoffentlich noch jahrelang fortsetze. Ratsmitglied Susanne Kolenko (FWV) betonte, wie wichtig die Beständigkeit in diesem Arbeitsbereich auch durch aufgebautes Vertrauen sei, vor allem, da sich in der Jugend- und Schulsozialarbeit in den vergangenen Jahren so viele Veränderungen ergeben hätten.