Rund 30 Kilometer nördlich der Insel Rügen betreibt die EnBW bereits den Windpark „Baltic 2“. Jetzt soll vor der Küste Schottlands ein weiterer dazu kommen. Foto: dpa/Jens Büttner

Die Energiekonzerne EnBW und BP treiben die Pläne für den Bau eines großen Windparks vor der Küste Schottlands weiter voran: Die Unternehmen haben den Zuschlag zur Entwicklung des neuen Großprojekts erhalten.

Karlsruhe - Der Karlsruher Energiekonzern EnBW und das britische Unternehmen BP planen einen großen Windpark vor der schottischen Ostküste. Sie hätten am Montag bei einer Auktion den Zuschlag für das fast drei Gigawatt umfassende Projekt erhalten, hieß es in einer Mitteilung. Zur Einordnung: Die EnBW hat bisher vier Offshore-Windparks mit einer Leistung von insgesamt einem Gigawatt in Betrieb genommen. Das neue Projekt könne - rein rechnerisch - mehr als drei Millionen Haushalte mit Windstrom versorgen.

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Die rund 860 Quadratkilometer große Fläche liege knapp 60 Kilometer vor der Küste von Aberdeen, ihr Vorteil sei eine geringe Wassertiefe. Ab 2026/2027 solle hier der Windpark „Morven“ entstehen, was in der schottisch-gälischen Sprache „Kind des Meeres“ bedeute.

„Nach dem Auktionserfolg in Großbritannien im vergangenen Jahr freut es uns natürlich besonders, dass wir uns nun erneut gemeinsam mit BP in einer Flächenauktion für Offshore-Windparks durchsetzen konnten“, sagte EnBW-Chef Frank Mastiaux. Gemeinsam mit den Projekten in der Irischen See stehe „Morven“ für das bisher größte Offshore-Projekt in der Unternehmensgeschichte. Dort sollen die Projekte „Morgan“ und „Mona“ mit einer Gesamtleistung von bis zu drei Gigawatt entstehen.

Die EnBW hat 2010 den ersten deutschen Offshore-Windpark Baltic 1 in der Ostsee gebaut. Seit dem beschlossenen Kohleausstieg hat sich das Unternehmen den erneuerbaren Energien verschrieben und fasst auf dem Gebiet nun einmal mehr international Fuß.