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Zahlreiche Verträge abgeschlossen

Die Bürger Dauchingens sind heiß auf Glasfaser. Das ist das Ergebnis auf das Vertragsangebot des Zweckverbands Breitband: 62 Prozent der Grundstückseigentümer haben direkt einen Vertrag unterschrieben.

Dauchingen. Der Zweckverband, dem alle Kommunen im Schwarzwald-Baar-Kreis und der Kreis selber angehören, baut bereits seit Jahren das Backbone im Landkreis auf und hat zahlreiche Gemeinden weitgehend an das Glasfasernetz angeschlossen.

In Dauchingen war der Verband bislang nicht aktiv. Das liegt daran, dass der Ort theoretisch als relativ gut an das schnelle Internet angeschlossen gilt, denn gleich zwei Anbieter haben entsprechende Leitungen verlegt. Damit gab es wegen fehlender Unterversorgung keine Grundlage, Bundes- und Landesförderungen zu erhalten.

Das hat sich nun geändert, im Zuge des Anschlusses von Außengehöften ergab sich die Möglichkeit, relativ preiswert auch innerörtliche Gebiete anzuschließen. Und davon haben die Bürger reichlich Gebrauch gemacht. "Von den 388 möglichen Grundstücken und Gebäuden haben 241, also etwa 62 Prozent einen Vertrag unterzeichnet", teilte der Verband jetzt mit.

"Weitere 56 Verträge, also rund 14 Prozent, umfassen eine Ablage auf dem jeweiligen Grundstück." Somit können nach Fertigstellung der Tiefbauarbeiten und Einzug der Glasfaserleitungen bis zu 76 Prozent der Anlieger von der zukunftssicheren Digitalisierungstechnologie profitieren. "Aufgrund der bereits in unserem Ort vorhandenen Anbieter hatte uns der Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar eine Anschlussquote von 40 Prozent als vermutliches Maximum prognostiziert. Nun liegen wir deutlich darüber, was uns sehr freut, weil dadurch die Wirtschaftlichkeit gegeben ist und weil wir in Zukunft auch weiteren Straßenzügen, für welche keine staatliche Förderung möglich ist, Angebote mit Glasfaserleitungen direkt in deren Gebäude unterbreiten können", freut sich Bürgermeister Torben Dorn. "Wir haben ganz hervorragende Zahlen erreichen können, die knapp zwei Millionen Euro Bundes- und Landesfördergelder sind somit in unserem Ort bestens für die Zukunft angelegt."

Komplett überraschend kommt der hohe Zuspruch allerdings auch nicht, denn schon während der Beschlussfassung im Gemeinderat zum Thema hatten mehrere Ratsmitglieder deutlich gemacht, dass die Gemeinde nur theoretisch gut an das schnelle Internet angeschlossen sei, tatsächlich leide man aber unter der "bis zu Regelung" – also der Werbung, dass Übertragungsgeschwindigkeiten bis in den Gigabit-Bereich beworben werden, die tatsächlichen Bandbreiten aber deutlich darunter liegen.

Ingo Österreicher und Jürgen Laufer hatten angeführt, dass das Netz im Ort in Corona-Zeiten mit Homeoffice und Netflix und Co. regelmäßig in die Knie gehe. Vor allem die ständigen Verbindungsunterbrechungen nerven die Bürger ungemein, denn bei vielen Online-Spielen mit Spielpartnern an anderen Orten führt die Unterbrechung zum Verlust einer Partie – zum Beispiel beim Online-Schach. Aber auch Aussetzer bei Musik-Streams verleiden vielen Bürgern den Hörgenuss.

Die Deadline zum Vertragsabschluss ist abgelaufen, in Einzelfällen seien aber noch Nachmeldungen möglich, teilte die Sprecherin des Verbandes mit: "Wer sich jetzt noch schnell bei uns meldet, kann noch in die Detailplanung aufgenommen werden." Wenn die Daten ans Planungsbüro übermittelt worden sind wird es natürlich schwer, noch von den stark verbilligten Anschlussmöglichkeiten Gebrauch zu machen.