Im Rahmen der Umbaumaßnahmen ist für die Hainburgschule auch eine Medienoffensive geplant. Foto: Frank Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: "paedML" soll Schülern der Hainburgschule den richtigen Umgang mit Medien nahebringen

Der Bildungsplan 2016 verpflichtet auch Grundschulen dazu, Schülern den Umgang mit Medien zu vermitteln. Die Hainburgschule in Grosselfingen möchte mit gutem Beispiel vorangehen, wie in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats deutlich wurde.

Grosselfingen. "Wir sind eine tolle, familiäre Schule. Die Kinder sagen selbst, dass sie sich wohlfühlen", sagte Kristina Staiger, Schulleiterin der Hainburgschule, und leitete so den zweiten Tagesordnungspunkt der Gemeinderatssitzung, die Medienoffensive ihrer Schule, ein. Es sei ihr wichtig, dass alle Gemeinderäte auf dem gleichen Informationsstand seien, was dieses Thema angehe.

Als Experten hatte die Gemeinde Helmut Hoffmann, Schulnetzberater am Kreismedienzentrum in Albstadt, in die Sitzung eingeladen. Hoffmann erarbeitet einen Medienentwicklungsplan mit der Hainburgschule und stellte in der Sitzung am Mittwoch das Programm "paedML" für Grundschulen vor.

"paedML", das es sowohl für Grund- als auch für weiterführende Schulen gibt, wurde vom baden-württembergischen Landesmedienzentrum entwickelt und wird bereits von circa 2500 Schulen im Land genutzt. Es wird ein Server in der Schule installiert, der mit allen Geräten verbunden ist. Dieser Server kann bei Problemen auch per Fernzugriff gewartet werden. Hoffmann zeigte einen Informationsfilm für die Gemeinderäte. Die "Grundschulkonsole" des Programm sei besonders leicht zu bedienen, hieß es darin. Der Lehrkraft stünden verschiedene Funktionen zur Verfügung, wie den Drucker, das Internet oder die Bildschirme freizugeben oder zu sperren oder die Bildschirme der Schüler anzuschauen. Auch könnten nur bestimmte Webseiten im Internet für die Schüler freigegeben werden – damit sie zum Beispiel eben nur recherchieren und nicht auf Seiten mit fragwürdigen Inhalten landen. Ein Jugendschutzfilter sei jedoch bereits integriert, und die Startseite im Internet bei Nutzung des Programms enthalte bereits Verlinkungen zu kindgerechten Seiten.

Die Jahresgebühr betrage 375 Euro, führte Hoffmann weiter aus. Die Anschaffung der IT-Infrastruktur müsse die Gemeinde natürlich vorher finanziell stemmen.

Internet an der Schule ist schnell genug

Die kommenden Umbaumaßnahmen seien in diesem Zusammenhang eine Chance für die Gemeinde, betonte Hoffmann. "Grosselfingen bekommt eine Schule, die wirklich eine Vorzeigeschule sein kann." Und die aktuell an der Schule verfügbare Internetverbindung reiche mit Sicherheit aus. Es gebe zu dem Projekt eine Referenzschule in Albstadt-Lautlingen, fügte er noch hinzu. Die Lehrkräfte der Hainburgschule müssten dann also nicht alle Ideen komplett neu entwickeln, sondern könnten sich auch dort für den Unterricht inspirieren lassen.

Staiger ergriff noch einmal das Wort: "Die Bildungsgerechtigkeit ist noch lange nicht erreicht." Viele Kinder würden den Umgang mit Computerprogrammen zu Hause nicht unbedingt lernen. Das könne man aber auch nicht verlangen. Es wäre manchmal einfach schon schön, wenn die Lehrkräfte im Klassenzimmer kurz etwas im Internet nachschauen oder den Kindern ein Video zeigen könnten. Optimal wäre es natürlich, wenn der Schule ein Klassensatz von 24 Laptops zur Verfügung stehen würde. Dann könnten im Wechsel alle Schüler einer Klasse zugleich an den Geräten arbeiten.

Auch Hoffmann betonte nochmals die Relevanz des Projekts: Viele Grundschüler hätten bereits ein Smartphone und müssten schlicht und ergreifend den richtigen Umgang damit und mit Medien im Allgemeinen lernen.

Bürgermeister Franz Josef Möller sagte abschließend: "Der Gemeinderat weiß, dass wir diesen Schritt machen müssen." Und an die Räte gerichtet: "Ihre Kinder werden nachher dankbar sein."