Bewerben sich um das Amt des Grosselfinger Bürgermeisters: Friedbert Dieringer (von links), Armin Pioch und Martin Hall. Nicht im Bild ist Horst Ernst Raichle, der bei der Sitzung des Wahlausschusses nicht anwesend war. Foto: Kauffmann

Der Wahlausschuss hat am Mittwochabend alle Bewerber zugelassen. Darunter ist auch ein Dauerkandidat.

Grosselfingen - Armin Pioch, Friedbert Dieringer, Martin Hall und Horst Ernst Raichle kandidieren für das Amt des Bürgermeisters. Mit der Zulassung ihrer Bewerbungen diesen Mittwochabend ist der Wahlkampf eröffnet. Gewählt wird bereits Anfang August.

Der Wahlausschuss hat am Mittwochabend die Bewerbungen für die Bürgermeisterwahl geprüft und alle Kandidaten zugelassen. Bürgermeister Franz Josef Möller, Vorsitzender des Wahlausschusses: "Wir haben um 18 Uhr den Briefkasten geprüft, es sind keine weiteren Bewerbungen eingegangen." Und doch hält die offizielle Verkündung der Kandidaten eine – vielleicht vorhersehbare – Überraschung bereit: Es gibt einen Dauerkandidaten, der am Mittwoch um 7.30 Uhr seine Unterlagen abgegeben hat.

Das sind die wichtigsten Fakten über die Bewerber im Überblick:

Armin Pioch

Er ist bislang Bürgermeister des kleinen Schwarzwald-Dorfes Grömbach (Kreis Freudenstadt), das 700 Einwohner hat. Für ihn wäre das Amt des Rathaus-Chefs im rund 2000 Einwohner zählenden Grosselfingen ein Karrieresprung. Seit vier Jahren ist er Chef im Grömbacher Rathaus, nun sucht er die Herausforderung: Wie er selbst sagt, sei in der Schwarzwaldgemeinde schon viel erreicht worden. Als Beispiele nennt er den Umbau der Feuerwehrgarage, "schwierige Verhandlungen" über einen Windpark, die Erweiterung des Friedhofs und die Erschließung eines Baugebiets. Deshalb sieht er sich auch gut gerüstet für die Arbeit als Bürgermeister in Grosselfingen.

Seit einigen Jahren ist er Mitglied im Imkerverein Balingen-Geislingen-Rosenfeld und im Obst- und Gartenbauverein Balingen. Geboren wurde er 1963 in Schorndorf, in Kandern (Kreis Lörrach) ist er aufgewachsen. Bevor er Bürgermeister von Grömbach geworden ist, war er beruflich im Bereich Programmierung und in Werbeagenturen tätig.

Friedbert Dieringer

Ein ausgebildeter Verwaltungswirt ist Dieringer, ebenso wie seine Mitbewerber, nicht. Seit gut einem Jahr gehört er dem Grosselfinger Gemeinderat als Mitglied der Fraktion Bürger für Grosselfingen an.

Bei der Kommunalwahl im Mai 2019 erhielt er die meisten Stimmen. Er gehört seit elf Jahren dem Gutachterausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Bisingen/Grosselfingen an.

Beruflich arbeitet er seit 13 Jahren als Technischer Betreuer des Bauhofes für die Gemeinde Grosselfingen. Er wirkt in dieser Funktion auch an Bauprojekten mit, etwa wenn es um die Sanierung der Hainburgschule oder den Neubau beim Kindergarten geht.

Der Kandidat ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von 13 und acht Jahren. Dieringer ist Mitglied beim FC Grosselfingen, in der Lumpenkapelle, im Tischtennisclub, in der Tennisabteilung und bringt im Kulturverein Narrengericht ein.

Martin Hall

Anfang dieser Woche hat Martin Hall seinen Hut in den Ring geworfen. Er gehört zu den Kandidaten, mit denen wohl nicht jeder rechnet: Er kommt aus dem Landkreis Ludwigsburg, hat den Staatsanzeiger durchforstet und Grosselfingen gefunden. Es sei eine überschaubar große Gemeinde und er traue sich das Amt des Bürgermeisters dort zu. Er hat eine Ausbildung zum Industriemechaniker abgeschlossen, absolvierte danach eine Weiterbildung zum Techniker im Bereich Maschinenbau. Später wechselte er seinen Aufgabenbereich und seither ist er im Vertrieb tätig. Derzeit arbeitet er als Einkaufsleiter eines mittelständischen Betriebs.

Wird er von den Bürgern der Gemeinde Grosselfingen gewählt, wolle er die Positionen der Fraktion Bürger für Grosselfingen unterstützen. Sobald er sich eingelebt hat, will er aber auch eigene Akzente setzen.

Horst Ernst Raichle

Er hat seine Bewerbung am letzten Tag abgegeben und sich noch nicht an die Presse gewandt. Seine Kandidatur ist erst bei der Sitzung des Wahlausschusses öffentlich geworden. Raichle, der in Trochtelfingen-Mägerkingen wohnt, hat bereits öffentlich gemacht, dass er sich um das Amt des Bürgermeisters von Burladingen bewirbt (wir haben in der Ausgabe vom 6. Juni berichtet).

Der Sozialmediziner ist Dauerkandidat in den Städten und Gemeinden im Südwesten, wenn sie einen neuen Rathaus-Chef suchen. Bereits 2016 hat er Burladingens Bürgermeister werden wollen, unterlag aber. Auch bei den Bürgermeisterwahlen in Kirchtellinsfurt, Pfullingen und Trochtelfingen stand sein Name auf dem Wahlzettel.

Bewerbungen

Zugelassen werden Bewerbungen, wenn sie formell korrekt sind. Vorsitzender des Wahlausschusses ist der amtierende Bürgermeister Franz Josef Möller.

Eingangsdatum

Wie bei der Sitzung des Wahlausschusses am Mittwochabend im Ratssaal bekannt geworden ist, hat Armin Pioch seine Bewerbung als Erster abgegeben. Seine Unterlagen steckte er schon am 15. Juni in den Briefkasten der Gemeinde. Am 24. Juni reichte Friedbert Dieringer seine Unterlagen ein, am 2. Juli Martin Hall und Horst Ernst Raichle am 8. Juli.