Der Vorstand des Kulturvereins (von links): Manfred Schneider (Schriftführer), Hubert Riester (Vorsitzender), Thomas Haug (Besitzer), Jürgen Beck (stellvertretender Vorsitzender), Franz Oesterle (Beisitzer), Markus Walter (Kassierer), Karl Koch (Kassenprüfer), Sabine Ostertag (stellvertetende Bürgermeisterin), Manfred Ostertag (Kassenprüfer), Gerhard Beck (Beisitzer), Oliver Lörch (Beisitzer) Foto: Verein Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Bruderschaft und Kulturverein ziehen Bilanz / Vorfreude auf Jubiläum im Jahr 2023

Mit dem traditionellen Gruß "Guten Morgen Ihr Brüder" hat Narrenvogt Manfred Ostertag die Hauptversammlung der Bruderschaft des Ehrsamen Narrengerichts zu Grosselfingen eröffnet.

Grosselfingen. "In Anbetracht des großen Spielerfolgs war Stimmung bei der Hauptversammlung bestens, denn schließlich war das Spiel 2019 ein einziger Triumpfzug durch den Marktflecken Grosselfingen", schreibt Ostertag in einer Pressemitteilung. Die große Zuschauerresonanz spreche für sich.

 Narrengericht 2019 In seinem Rückblick lobte er, dass alle Chargen vollzählig zum Spiel angetreten sind und mehr als ausreichend besetzt waren. Dass wichtige Rollen kurzfristig neu besetzt werden mussten, so etwa Platzmajor und Magistrat (Alexander Klotz und Thomas Buckenmaier) sowie einige Chargenführer habe dem Spielablauf keinerlei Abbruch getan. Der jüngste Mitspieler in einer sprechenden Rolle war Redmann Johannes Karsch, die ältesten Mitspieler waren Hans Beck, schwarzer Husar sowie Anton Weith, Bäcker.

 Tanz der Stabläufer "Die Jugend war mit einer Begeisterung im Spiel integriert wie selten vorher. So wurde der wichtige Tanz der Stabläufer mit den Butzen vorbildlich aufgeführt. Einstudiert wurde derselbe von Korporal Oliver Ruff, Narrenvogt Manfred Ostertag, Tambourmajor Norbert Walter mit Spielmannszug sowie Butzenvater Gerhard Lörch mit seinen Butzen", heißt es in Pressemitteilung weiter.

 Motivierte Mitspieler Die jüngsten Mitspieler, die Pagen, seien so lebhaft wie nie zuvor gewesen, stürmten mit Holzsäbel bewaffnet furchtlos auf die Räuber bis diese eingefangen waren und setzten ihnen gehörig zu. Die großen Talente waren offensichtlich, mit dieser Jugend hat das Narrengericht eine große Zukunft.

Als Vogt stellte Manfred Ostertag fest, dass alle Spielteile korrekt ausgeführt wurden. Somit erklärte er das "Vermächtnis der Ahnen und die uralten Statuten für erfüllt".

  Ausblick aufs Jubiläum Nachdem Narrenvogt Ostertag noch einmal auf die einzelnen Chargen einging, wagte er einen Ausblick für das kommende Spiel 2023, denn dann feiert die Bruderschaft ihr 400-jähriges Bestehen. Eine Besonderheit ist dabei die Existenz einer positiven Gründungsurkunde und keine urkundliche Erwähnung, die auf Verboten oder Bestrafungen basiert. Bereits im kommenden Herbst soll mit der Vorbereitung begonnen werden.

 Ausführlich vorbereitet Im Vorfeld des Narrengerichts wurde viel organisatorisches geleistet, was nur mit Hilfe des neu gegründeten Kulturvereins Narrengericht möglich war, der ebenfalls Hauptversammlung abgehalten hat. Mehr als 40 Mitglieder sind dazu erschienen.

Die Aufgaben wurden zwischen Bruderschaft und Kulturverein exakt aufgeteilt, die Zusammenarbeit war vorbildlich, Probleme wurden in teils gemeinsamen Sitzungen einvernehmlich gelöst. Für die Spielhandlung ist weiterhin die Bruderschaft verantwortlich, für alles andere der Veranstalter Kulturverein Narrengericht.

  Gelungene Feuertaufe Das Narrengericht und die Hauptversammlung waren für alle etwas Neuland. Schließlich wurde der Verein erst im vorigen Jahr gegründet, um die Bruderschaft des Ehrsamen Narrengerichts personell und organisatorisch zu unterstützen. Dass dies gelungen ist, daran ließ der erste Vorsitzende, Hubert Riester, laut Pressemitteilung keinen Zweifel aufkommen.

Schriftführer Manfred Schneider machte deutlich, dass es für den Verein keine Schonfrist gab. Sechzehn Vorstandssitzungen und zahlreiche Arbeitseinsätze prägten das Bild vor dem Spiel. Auf dem Terminplan standen auch mehrere Informationsveranstaltungen und zahlreiche Pressetermine.

 Ziele des Kulturvereins Dann berichtete Riester von den Tätigkeiten des Vereins. Ein Ziel des Kulturvereins ist es, Interessenten mehr Möglichkeiten zu geben, sich über das Narrengericht zu informieren um mehr Mitspieler zu gewinnen. Dies sei in vollem Umfang gelungen. Ein Mitspielerzuwachs von rund 270 im Jahr 2015 auf rund 320 beim diesjährigen Spiel sei ein toller Erfolg und ein weiterer Ansporn für die nächsten Jahre.

Ein weiteres Ziel sei durch die Wahrung der Tradition und der gemeinschaftlichen Vorbereitung des Spiels durch die Bruderschaft und den Kulturverein gelungen. Die tolle Zusammenarbeit habe jeden Einzelnen entlastet und die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt.

 Gute Zusammenarbeit Das Narrengericht sei eine große Veranstaltung die nur durch die Zusammenarbeit von Bruderschaft, Kulturverein, Gemeindeverwaltung aber auch durch die Mithilfe weiterer Freiwilliger zu bewältigen sei, so Riester.

Sabine Ostertag übernahm als zweite stellvertretende Bürgermeisterin die Wahlleitung, da sich Bürgermeister Möller aus gesundheitlichen Gründen entschuldigt hatte und der erste Stellvertreter Thomas Haug selbst Mitglied der Vorstandschaft ist. Sie beantragte zunächst die Entlastung der Vorstandschaft, die von der Versammlung einstimmig erteilt wurde. Turnusgemäß standen der zweite Vorsitzende (Amtsinhaber Jürgen Beck), der Kassierer (Amtsinhaber Markus Walter) und die Beisitzer (Amtsinhaber Gerhard Beck, Thomas Haug, Oliver Lörch und Franz Oesterle) zur Wahl. Alle Amtsinhaber kandidierten wieder. Nachdem es keine Gegenkandidaten gab, wurden diese von der Versammlung einstimmig gewählt.