Bürgermeister Franz Josef Möller hält am Abend vor dem Volkstrauertag eine Ansprache am Ehrenmal vor dem w Rathaus. Foto: Wolf Foto: Schwarzwälder Bote

Erinnerung: Veranstaltung erinnert am Ehrenmal in Grosselfingen an Kriegstote

Grosselfingen (wo). Wie in jedem Jahr gedachten die Bürgerinnen und Bürger aus Grosselfingen am Samstag vor dem Volkstrauertag den Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege und all derer, die durch Terror und Gewalt ihr Leben lassen mussten. Das Gedenken am Ehrenmal vor dem Rathaus wurde vom Männergesangverein Grosselfingen, gemeinsam mit dem Liederkranz Steinhofen, der Feuerwehr und der Jugendwehr, dem Schützenverein, dem FC Grosselfingen, dem Kleintierzuchtverein, der Pfarrgemeinde, der Gemeindeverwaltung, den Mitarbeiter des Bauhofs, dem Gemeinderat und vielen Bürgern besucht.

Die Mitarbeiter des Bauhofs hatten 70 Kerzen am Denkmal aufgestellt. Diese dienten als Symbol des Friedens. Die Jugendfeuerwehr säumte das Ehrendenkmal mit Fackeln. Die Feier begann mit dem Lied "Näher mein Gott zu Dir", gesungen von den Sängern des Männergesangvereins Grosselfingen und des Liederkranz Steinhofen mit der Chorleiterin Annekatrin Fecker.

Danach hielt Bürgermeister Franz Josef Möller eine innige Ansprache zum Gedenktag. Der Volkstrauertag erinnere an die dunkelste Zeiten unserer Geschichte, an die beiden Weltkriege und immense Verluste. "Unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte", dieser Satz stamme von Heinrich Heine. Heute gedenken wir aber jener, die nicht alt starben, die ihr Leben noch nicht gelebt hatten. Wir gedenken der Menschen, die im Krieg starben. "Junge Menschen wurden viel zu früh aus ihrem Leben gerissen, Familien wurden zerstört, Träume und Hoffnungen vernichtet. Am Volkstrauertag müssen unsere Gedanken zurückgehen in die Vergangenheit, die von Grauen und Verderben geprägt war."

Das Gedenken an die Opfer werde verstärkt durch die Trauer, die alle bewegt. Auch heute noch würden viele Menschen in allen Teilen der Welt durch Kriege getötet. Damals mussten die Deutschen fliehen um sich zu retten und haben sich aus ihrem Geburtsland vertreiben lassen. Heute sei Deutschland ein Zufluchtsort für andere Menschen, die in jüngster Zeit Krieg, Verfolgung und Unterdrückung erleiden mussten.

Die eigene Vergangenheit lieber nicht vergessen

Die Flüchtlinge seien derzeit ein brandaktuelles Thema. Ein neues Leben in einem fremden Land aufzubauen sei ohne Unterstützung sehr schwierig. Die meisten versuchen, sich zu integrieren und der deutschen Sprache mächtig zu werden, um ihren Lebensstandard in Deutschland zu verbessern. Denen gegenüber sollte laut Möller kein menschenverachtendes Verhalten geduldet werden. Möller: "Frieden zwischen Menschen und Völkern muss zur Selbstverständlichkeit werden. Wenn wir aus der Vergangenheit, auch von unserer eigenen, eines lernen müssen, ist es die Erkenntnis: Wer seine Vergangenheit vergisst, setzt sich der Gefahr aus, sie zu wiederholen."

Nach der Rede Möllers sangen die Sänger der Männergesangvereine noch das Stück "Herr gib uns Frieden". Anschließend legten die Kameraden der Feuerwehr und Möller einen Kranz am Ehrenmal nieder. Dazu senkten sich die Fahnen der Vereinsabordnungen. Bürgermeister Möller bedankte sich bei allen Mitwirkenden und Teilnehmern der Volkstrauertagsfeier.