Kritik gibt es in Grosselfingen an den Busverbindungen zu den Schulen nach Hechingen. Eine Änderung ist ganz offensichtlich jedoch nicht in Sicht. Foto: Kauffmann Foto: Schwarzwälder Bote

Verkehrsmittel: Kritik an Busverbindung nach Hechingen / Wegzeiten werden länger

Grosselfingens Schüler werden zwar nicht abgehängt, aber die direkten Busverbindungen zu den Schulen in Hechingen und Bisingen sind reduziert worden.

Grosselfingen. In öffentlichen Diskussion geht es im Hinblick auf Umweltschutz immer wieder um die Bedeutung der öffentlichen Verkehrsmittel. Wie weit Wunsch und Realität auseinanderklaffen, zeigt sich jedoch in Grosselfingen: Dort sind die Verbindungen für Schüler nach Bisingen und Hechingen reduziert und umständlicher geworden – vielleicht kommt für manche Kinder dann doch wieder das kostenfreie Elterntaxi in Betracht. Was genau ist das Problem?

Aufgebracht haben das Thema Eltern schulpflichtiger Kinder, die sich damit an Bürgermeister Friedbert Dieringer gewendet hatten. Moniert werden Fahrzeiten und Streckenführung seit dem Fahrplanwechsel am 1. Juni. Vormals fuhren jeweils stündlich von 7 bis 9 Uhr Busse nach Hechingen. Die Linie führte über Weilheim und über die Schloßackerstraße in Hechingen direkt an die dort liegenden Schulen. Das funktioniert aber nur noch zur ersten Schulstunde.

Rest geht nur zu Fuß

Zur zweiten und dritten Schulstunde müssen die Kinder und Jugendlichen aus Grosselfingen in die Röhre gucken: Nach Weilheim biegt der Bus dann nicht mehr in die Schlossackerstraße, sondern fährt geradeaus wieder den Berg hinab zum Obertorplatz. Von dort an müssten die Schüler den Rest des Weges zu Fuß gehen oder umsteigen. Von Umstellungen des Fahrplans sind auch die Rückfahrten betroffen.

Zu welchen Komplikationen das führen kann, veranschaulicht Dieringer: Was passiert etwa, wenn es einem Schüler schlecht wird und er nach Hause fahren will? Dann könnte es schwierig mit der Rückfahrt nach Grosselfingen werden.

Der Bürgermeister ist auf das Verkehrsamt zugegangen, um Lösungen auszuloten. Das Amt habe darauf hingewiesen, dass die meisten Schüler ohnehin zur ersten Stunde anfangen und verweist auf die Anbindung an den überregionalen öffentlichen Nahverkehr in Richtung Sigmaringen und Stuttgart vom Hechinger Bahnhof aus.

Allerdings: Laut der Fahrplanauskunft auf bahn.de fahren alleine zwischen 6.30 Uhr und 8.30 Uhr sechs Züge in Richtung Tübingen und drei Züge nach Ebingen. Wie wichtig sind die Umsteigeverbindungen, wenn die Züge ohnehin so oft fahren?

Unverständnis herrschte jedenfalls im Gemeinderat. Elmar Kleinmann sprach davon, dass die Fahrplanänderung "auf dem Rücken der Schüler" ausgetragen werde.

Verbindung gibt es nicht

Indes hatte Dieringer ein weiteres Thema beim Verkehrsamt angesprochen, auf das er von Bürgern aufmerksam gemacht wurde, nämlich eine Busverbindung von Grosselfingen nach Rangendingen. Allerdings sei – so die Antwort, die er erhielt – zu teuer, eine solche neue Linie einzurichten.

Bislang gab es diese Verbindung nicht. Und die meisten Schüler fahren entweder nach Bisingen oder Hechingen in die Schule – für die Strecke bleibt dann immer noch das Auto alternativlos.