Friedbert Dieringer hat Montag die Nachfolge von Franz Josef Möller angetreten. Foto: Kauffmann

Grosselfinger Rathaus-Chef Friedbert Dieringer hat am Montag sein Büro bezogen.

Grosselfingen - Friedbert Dieringer hat diesen Montag auf dem Stuhl von Franz Josef Möller Platz genommen. Zum Interview begrüßt uns Dieringer in seinem Büro im Rathaus. Die Wand ist mit Holz verkleidet, auf einem Schrank stehen eine Kaffeemaschine und Dutzende Bände über "Praxis der Kommunalverwaltung". Abgesehen von der Orchidee und gerahmten Bildern auf dem Schreibtisch, sieht es noch fast so aus wie zu Franz Josef Möllers Zeiten.

Wir haben den neuen Bürgermeister gefragt, wie die ersten Tage im Amt verlaufen, ob er schon die Tagesordnung für seine erste Gemeinderatssitzung als Rathaus-Chef kennt und welche Projekte er zuerst anpackt.

Herr Dieringer, jetzt sitzen Sie auf Franz Josef Möllers Stuhl. Wie fühlt sich das an?

Bisher ist alles noch sehr ungewohnt. Die letzten 13 Jahre kam ich als Besucher und Mitarbeiter ins Rathaus. Nun bin ich der Entscheidungsträger.

Wie man hört, sind Sie ein Schnellstarter: In den wenigen Tagen haben Sie bereits viele Termine erledigt.

Schon einige Termine in den letzten Wochen wurden in Absprache mit Herrn Möller durch mich wahrgenommen. Den ersten offiziellen Termin hatte ich wegen einer Vollmacht zu einer Grundstücksveräußerung beim Notar, des Weiteren ging es um den gemeinsamen Gutachterausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Grosselfingen/Bisingen. Ich hatte einen Termin beim Regierungspräsidium wegen einer Umleitungsstrecke (Anm. d. Red.: Verbindung Grosselfingen/Rangendingen). Ich hatte auch Termine mit der NetzGas, um mich über die Erweiterung des Gasleitungsnetzes zu erkundigen. Viele Telefonate standen schon vor Amtsantritt an. Seit Montag bin ich mit der Beantwortung von E-Mails zu verschiedensten Themen befasst.

Trotz der vielen Termine: Sie sind ja gut vorbereitet auf Ihren neuen Job. Das hat Möller bei der Verabschiedung durchblicken lassen. Was genau hat er damit gemeint?

Die Vorbereitung in den vergangenen Wochen war, dass ich mich über sämtliche derzeit anstehenden Arbeiten informiert habe. Ich habe mich mit anstehenden Terminen befasst und was für unsere Gemeinde bei diesen Terminen sinnvoll und wichtig ist. Mit Herrn Möller haben wir die letzte Sitzung vorbesprochen, seine Verabschiedung, meine Amtseinsetzung und die Möglichkeiten, was bei Corona geht und was nicht.

Ihr Fazit nach den ersten Tagen: Was ist der größte Unterschied im Vergleich zu Ihrem bisherigen Beruf?

Der größte Unterschied für mich ist, Dinge anzuweisen und abzugeben. Beim Büro Mauthe hatte ich von der Akquise eines Bauprojekts über die Angebotserstellung, die Ausschreibung und die Bauleitung bis zur Abrechnung und Abwicklung alles gemacht. Nun gebe ich Dinge an meine Mitarbeiter weiter.

Sie sollen, wie bekannt, in Ihrer ersten Gemeinderatssitzung, die Sie als Bürgermeister leiten, vereidigt werden. Und das nur in kleinem Rahmen wegen Corona. Werden Sie nach der Pandemie die große Sause nachholen?

Meine Einsetzung als Bürgermeister wird im kleinen Rahmen stattfinden, eine große Sause zu einem späteren Zeitpunkt wird es nicht geben.

Riskieren wir trotz Corona den Blick in die Zukunft. Haben Sie die Tagesordnung für die nächste Gemeinderatssitzung schon vorbereitet?

Für die nächste Gemeinderatssitzung haben wir außer meiner Einsetzung noch die Blutspenderehrung und den Forsthaushalt auf der Tagesordnung. Die weiteren Punkte, die anstehen, können Sie dann aus der Sitzungsvorlage entnehmen.

Was wird das erste Projekt, das Sie vorantreiben werden? Wie weit sind Sie schon?

Ich möchte zunächst unsere Kinderkrippe vorantreiben. Hier wurde das Baugesuch mittlerweile eingereicht. Dann ist der weitere Ausbau des Glasfasernetzes bis zur Schule angedacht. Alles Weitere wird mit dem Gemeinderat beraten und entschieden.  

Weitere Informationen:

Friedbert Dieringer absolvierte eine Ausbildung zum Bauzeichner. Nach einigen Jahren erledigte er kleinere Planungen und arbeitete sich hoch zum Bauleiter, einer Funktion, in der er auch größere Projekte begleitete. Anfang August bestimmten ihn die Grosselfinger mit rund 75 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Franz Josef Möller. Diesen Montag, 2. November, trat er seinen Dienst an.