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Vogt verurteilt am Sonntag prominente Delinquenten. Würdenträger werden nicht verschont. Mit Video

Grosselfingen - Das Grosselfinger Narrengericht hat sich Verantwortliche aus Politik und Verwaltung vorgeknöpft. Ein Doktor erklärt dabei auch, warum er Roman Waizeneggers Geisteszustand als "bedenklich" einschätzt eine Bäderkur dingend nötig sei.

 

Auch die Würdenträger aus Politik und Verwaltung hat das Grosselfinger Narrengericht nicht geschont: Neben Annette Widmann-Mauz, Staatsministerin im Bundeskanzleramt, Günther-Martin Pauli, Landrat im Zollernalbkreis, haben sich auch die Bürgermeister Josef Möller und Roman Waizenegger vor dem Narrenvogt Manfred Ostertag verantworten müssen.

Bei Möller könne man "nicht von großen Taten sprechen, denn wer nichts macht, macht auch nichts falsch", heißt es vom Gericht in Anspielung auf die angebliche Tatenlosigkeit von Grosselfingens Bürgermeister. "Was machst Du eigentlich, bohrst Du nur noch in der Nase?", tönt es von einem närrisch-frechen Hanswurst, der vor der Richterbank das Geschehen frech kommentiert. Doch der Beschuldigte lässt die vorwitzigen Vorwürfe nicht stehen und ergreift das Wort, obwohl er nicht an der Reihe ist: Er habe unter anderem einen Wasserhochbehälter bauen lassen, damit der Sommervogel immer zu trinken habe, ganz zu schweigen von der Hainburgschule, die derzeit saniert werde. Der Narrenvogt dazu höhnisch: "Jeder Lichtstrahl verlangsamt sich, wenn man ihn durchs Amt jagen würde."

Und über Bürgermeister Roman Waizenegger, der während seiner Verteidigungsrede nur kurz ins Stocken gerät, stellt der Vogt spontan fest: "Es gibt kaum Kommunikation zwischen seinen grauen Zellen und dem Mund. Holt den Doktor!" Der hat für Waizenegger eine schlimme Diagnose parat: "Er hat eine Kirchenmausallergie." Außerdem stellt er klar, dass Waizeneggers Luftfilter verstopft sei, sodass die Sauerstoff-Versorgung nicht immer gewährleistet sei. Der Geisteszustand des Bürgermeisters sei deshalb "bedenklich". Der Doktor empfiehlt: "Die Kur in einem Venezianischen Bad ist dringendst notwendig."

Nachdem ein Redmann für die Prominenten gesprochen hat, kam es dann doch nicht so dicke. Die Delinquenten haben 500 Gulden bezahlen müssen und sind auf dem Marktplatz mit Rasierschaum eingeseift worden.