Thomas Haug (von links), Lothar Sulzer, Hans-Paul Fischer, Kai Mayer und Bernd Hodler freuen sich über die von Bürgermeister Franz Josef Möller vorgenommene Ehrung. Foto: Kauffmann Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Sanierung der Hainburgschule wird teurer / Applaus für geehrte und verabschiedete Mitglieder

Erstmals nach der Kommunalwahl ist Grosselfingens Gemeinderat in neuer Besetzung zusammengekommen. Auch scheidende Mitglieder des Gremiums sind dabei geehrt und verabschiedet worden. Vorerst nicht anwesend: Rudi Senner.

Grosselfingen. Die Gemeinderatssitzung vom Dienstagabend markiert den Auftakt der neuen Wahlperiode, bei dem sich die altgedienten Mitglieder vom Gremium verabschieden und verabschiedet werden. Rudi Senner, der mehr als 24 Jahre Mitglied im Grosselfinger Gemeinderat gewesen ist, hat sich entschuldigt. Andere Termine und gesundheitliche Gründe sollen seine Teilnahme verhindert haben. Er wolle, wie Bürgermeister Franz Josef Möller ausgerichtet hat, in der nächsten oder übernächsten Sitzung vorbeischauen. Stattdessen hat sein ehemaliger Fraktionskollege – und nun ebenfalls ehemaliges Gemeinderatsmitglied – Hans-Paul Fischer (Freie Wähler) das Wort ergriffen.   Abschiede und Ehrungen Fischer habe sich im Gremium sehr wohl gefühlt. Die Zeit der großen Auseinandersetzungen sei nicht in seine Amtszeit gefallen. Er gehörte von 2004 bis 2014 dem Rat an und rückte 2018 nach. Fischer: "Ich bin froh, dass man viel für die Gemeinde getan hat." Es gebe Bürger, die meinten, so seine Erfahrung, im Gremium werde "nix getan". Das stimme nicht und gegen diesen Eindruck müsse man sich wehren. Wichtigstes Thema der vergangenen fünf Jahre für ihn: die Verschönerung des Ortes. "Ich hätte mir gewünscht, dass manche Bürger die Initiative ergreifen" und beispielsweise Gärten oder Fassaden schöner machten. Er wünschte dem Gremium, dass es in diesem Bereich noch viel bewege.

Neben ihm verabschiedet wurden auch Kai Mayer und Bernd Hodler (beide Freie Wähler), die dem Gemeinderat seit 2014 angehörten. Bürgermeister Möller bedankte sich für die "konstruktive Zusammenarbeit" und das "ehrenamtliche Engagement" der vergangenen Jahre.

Eine Auszeichnung haben an diesem Abend auch Thomas Haug und Lothar Sulzer (beide Bürger für Grosselfingen) für ihre zehnjährige Zugehörigkeit zum Gemeinderat erhalten. Besucher und Gemeinderatsmitglieder applaudierten den geehrten und ausgeschiedenen Ratsmitgliedern.

  Hainburgschule Auch bei der konstituierenden Sitzung war die Sanierung der Hainburgschule Thema. Am Dienstagabend ist dem Gremium eine Kostenübersicht präsentiert worden. Die Forderung danach ist in der vergangenen Sitzung aufgekommen, weil mehrere Gewerke deutlich teurer geworden sind, als ursprünglich geplant. Dieser Eindruck hat sich nun bestätigt.

Die Schätzung für die Sanierung die Gebäudehülle (ohne Innenausstattung) hat sich ursprünglich auf rund 1,43 Millionen Euro belaufen. Inzwischen ist klar: Es werden rund 1,77 Millionen Euro (inklusive Steuern). Nachdem die Bausubstanz näher untersucht wurde, sollen sich viele unvorhergesehene Änderungen ergeben haben, die die Sanierung teils massiv verteuert haben. Bei Probebohrungen habe sich etwa gezeigt, dass in der untersten Dämmlage des Dachs Feuchtigkeit eingeschlossen war, was umfangreichere Sanierungen notwendig gemacht habe. Weiterhin seien die Baupreise seit der Schätzung um gut 20 Prozent gestiegen.

Bürgermeister Möller: "Es gibt kein Zurück mehr." Es sei wie im Roulette: Wenn die Kugel erst einmal im Spiel ist, bleibt sie im Spiel. Möller: "Wir ziehen das durch und schauen, dass wir mit einem halben blauen Auge davonkommen." Die Zuschüsse für die Sanierung würden zudem erst im Verlauf der kommenden fünf Jahre auf den Konten der Gemeinde eintreffen.

Während der Sitzung hat der Gemeinderat weitere Leistungen im Umfang von insgesamt rund 234 000 Euro beschlossen. Darin enthalten ist die Entfernung des Dachaufbaus und der Fenster am Bestandsgebäude sowie die Erneuerung des Dachs.

 Hitze

Weil im Gebäude der Hainburgschule aufgrund der Sanierung Unterricht nicht möglich ist, hat die Gemeinde Container aufstellen lassen. Und doch war dort jüngst ebenfalls der Unterricht kaum möglich. Nicht weil die Container baufällig wären, sondern weil die Räume von der Sonne stark erhitzt worden sind. Die Gemeinde hat schnell Abhilfe geschaffen: Neun gemietete Klimaanlagen sorgen seither für kühlere Klassenräume. Die Kosten für die Miete: 709 Euro. Im Oktober läuft die Miete aus.

 Mehrkosten

Und nicht nur deswegen kosten die Container mehr Geld. Wie sich im Nachhinein zeigt, sind sie einer der Kostenfaktoren, die die Gesamtsumme der Sanierung in die Höhe treiben. So war vor dem Beginn der Bauarbeiten nicht bekannt, dass der Untergrund den Containern nicht standhält und deshalb aufwendig bearbeitet werden musste. Dafür hat die Gemeinde unvorhergesehen rund 54 000 Euro ausgegeben. Der Unterbau und die Fundamente kosteten weitere rund 20 000 Euro.

Deutlich teuerer sind dagegen die Metallarbeiten geworden, für die ursprünglich 232 000 Euro kalkuliert worden waren. Zu Buche schlagen diese laut der Aufstellung schließlich mit 304 000 Euro.