Bei der Kommunalwahl haben 56,5 Prozent der Grosselfinger teilgenommen. Foto: Kauffmann

Kommunalwahl: Bürger für Grosselfingen bauen ihre Mehrheit weiter aus / Drei Sitze für die Freie Wähler

Keine Überraschung bei der Wahl in Grosselfingen: Die Freien Wähler verlieren einen Sitz im Gemeinderat und die Bürger für Grosselfingen gewinnen drei hinzu. Trotz oder wegen des größer gewordenen Ungleichgewichts betonen die Listenführer Gemeinsamkeiten.

Grosselfingen. Als das Ergebnis der Gemeinderatswahl in Grosselfingen am Sonntagabend gegen halb zehn feststeht, sind die beiden Listenführer Robin Lohmüller (Freie Wähler) und Thomas Haug (BfG) schon vor Ort: Im Rathaus-Foyer stehen sie und scheinen das Wahlergebnis leise zu besprechen, das für aufmerksame Beobachter keineswegs überraschend in die kommunalpolitische Landschaft Grosselfingens geplatzt ist.

"Wir haben drei Sitze gewonnen, wir sind sehr zufrieden", sagt Lohmüller auf Nachfrage. Die Ausgangslage für die Freien Wähler sei schwierig gewesen, weil auf ihrer Liste, abgesehen von ihm selbst, ausschließlich die Namen neuer Kandidaten gestanden sind, die vorher noch nicht Mitglied im Gremium gewesen sind. Mit fünf Bewerbern sind die Freien Wähler an den Start gegangen, in den Gemeinderat haben es drei geschafft. Ein Wahlergebnis, das Lohmüller als einen "Erfolg" wertet.

Bei den BfG dürften am Sonntagabend die Sektkorken geknallt haben: Von ihren zwölf Kandidaten sind neun in den Gemeinderat eingezogen. Alle BfG-Bewerber zusammen haben (laut dem vorläufigen Ergebnis) 8403 auf sich vereinigt, was einem Anteil von 73,5 Prozent (2014: 56,7 Prozent) entspricht. Indes haben die Kandidaten der Freien Wähler 3026 Stimmen erhalten, ein Anteil von 26,5 Prozent (2014: 43,3 Prozent).

Im Vergleich zur Kommunalwahl vor fünf Jahren haben sich die Mehrheitsverhältnisse damit weiter zu Gunsten der BfG verschoben. Haug betont in Anspielung darauf die "denkbar gute Ausgangslage" der Bürger für Grosselfingen.

Er und Lohmüller betonen, kurz nachdem das Ergebnis feststeht, trotz oder wegen des deutlich größer gewordenen Ungleichgewichts im neu besetzten Gemeinderat: "In großen Teilen herrscht Übereinstimmung. Wir sind bei 80 Prozent der Themen auf der gleichen Linie" (Haug). Bei den übrigen, strittigen Themen werde man einen Kompromiss finden.

Haug dazu: "Ich denke, es wird nicht nötig sein, dass wir mit unserer Mehrheit Entscheidungen durchdrücken." Er glaube, dass beide Listen eine gemeinsame Basis für die Zusammenarbeit der kommenden fünf Jahre zu finden.

Haug selbst hat bei der Wahl 775 Stimmen bekommen, Lohmüller 829. Stimmenkönig wurde mit Abstand Friedbert Dieringer mit 1416 Stimmen. Auf Platz zwei steht Elmar Kleinmann (BfG) mit 977 Stimmen. Lohmüller (Freie Wähler) kommt mit seinem Ergebnis auf den dritten Platz.

Die Wahlbeteiligung in Grosselfingen lag bei 56,4 Prozent, was in absoluten Zahlen 1022 Bürgern entspricht (Wahlberechtigte in Grosselfingen gesamt: 1813). Abgegeben wurden 29 Stimmzettel, die ungültig waren (das entspricht 2,8 Prozent an allen abgegebenen Wahlzetteln).

Zur Anzahl der Sitze: In der Gemeinderatssitzung von Anfang Februar hat das Gremium beschlossen, dass es nach der Gemeinderatswahl zwei zusätzliche Sitze erhält, die dem Rat aufgrund der Einwohnerzahl zustehen. Wie sich zeigt, profitieren davon vor allem die Kandidaten der Bürger für Grosselfingen.