In das Finale der Erfindershow »Das Ding des Jahres«, die dienstags ab 20.15 Uhr auf ProSieben zu sehen ist, schafften die Grosselfinger Gründer Tobias Hahn (Bild links, zweiter von links), Mirko Tochtermann und Ralf Meckle es leider nicht, den Verkauf ihres CleanTabs hat die Sendung dennoch angekurbelt. Foto: © ProSieben / Willi Weber

Dennoch großer Ansturm auf CleanTab.  "Unser Onlineshop ist explodiert".

Grosselfingen - Ein faltbares Tablett für Auto und Arbeitsplatz, das die Krümel anschließend durch Magnete im Inneren festhält. Das ist mal ein Ding! Aber leider nicht das Ding des Jahres, wie das Publikum in der jüngsten Ausgabe der gleichnamigen Sendung entschied.

Die drei Erfinder von CleanTab, Ralf Meckle, Mirko Tochtermann und Tobias Hahn, deren Ideenschmiede ihren Firmensitz in Grosselfingen hat, waren vergangenen Dienstag mit ihrer Innovation bei der ProSieben-Show "Das Ding des Jahres" zu sehen. Dort treten sie zuerst im Duell gegen Michael Parisic, einen Erfinder aus Singen an. Mit seinem Office Book 2.0, einer Designer Businessmappe mit austauschbaren Innenfächern und LED-Beleuchtung hat er im Duell gegen die Grosselfinger Tüftler allerdings keine Chance – 57 Prozent des Publikums wählen CleanTab in die nächste Runde.

Die Jury allerdings scheint nicht ganz so überzeugt von der Produktneuheit. "Das wär mir viel zu viel das mitzunehmen und daran zu denken, da würde ich dann glaube ich doch eher zur Serviette greifen", ist die Meinung von Amorelie-Geschäftsführerin Lea-Sophie Cramer.

Auch Moderator Joko Winterscheidt kann sich nicht für das CleanTab begeistern: "Ich kann mit dem Ding nichts anfangen. Mich stört das Krümeln gar nicht so, deshalb würde ich euer Produkt auch nicht benutzen." Und auch die Entscheidung der Grosselfinger sich voll und ganz auf das neue Produkt zu konzentrieren, kann Winterscheidt nicht nachvollziehen: "Ich find’s irre, dass ihr alle drei eure Jobs gekündigt habt. Das ist leichtsinnig."

Und doch: Der Mut der Grosselfinger zahlt sich aus. Im Duell gegen das Office Book haben sie die Nase vorne. Als die Zuschauer sich jedoch am Ende der Show für nur einen der fünf Duell-Sieger entscheiden müssen, verlieren die Tüftler gegen ihre vier Mitstreiter.

Das Rennen macht ein Fahrradschlauch

Nur zwei Prozent des Saalpublikums wollen sie in der nächsten Runde sehen. Das Rennen macht der Fahrradschlauch Gaadi – ein Schlauch mit zwei Enden, der sich durch Aufpumpen des Rads schließt und den Radwechsel so erleichtern und beschleunigen soll.

Dennoch sind die Grosselfinger mehr als zufrieden mit ihrem Auftritt. "Wir haben jetzt die Aufmerksamkeit für unser Produkt, die wir haben wollten", sagt Meckle. Und tatsächlich hat sich durch den Fernsehauftritt einiges verändert. "Die Auswirkungen sind dramatisch. Unser Onlineshop ist explodiert. Schon als man uns nur kurz in der Vorschau gesehen hat, stiegen die Besucherzahlen, während unseres Auftritts sogar noch mehr. Der Höhepunkt war, als wir das Duell gewonnen haben", fasst Hahn zusammen.

Sich dabei auf die Fernsehshow zu konzentrieren war kaum möglich. "Wir hatten die ganze Zeit unseren Shop im Blick", sagt Hahn lachend. Ungefähr 100.000 Besucher verzeichneten die CleanTab-Gründer am Abend der Ausstrahlung in ihrem Shop. Und auch bestellt wurde fleißig: In drei der fünf Farben, in denen das CleanTab erhältlich ist, ist es im Onlineshop bereits ausverkauft. Und damit ich genug: "Wir haben sogar eine Anfrage aus der Automobilbranche erhalten", teilt Hahn mit.

"Bei anderen ist der Online-Shop zusammen gebrochen", erzählt Hahn. Das war bei den Gründern glücklicherweise nicht der Fall. Die Arbeit, die sie auch nach den Dreharbeiten in den Online-Shop gesteckt haben, scheint sich also gelohnt zu haben. Natürlich ist dabei auch die IT-Vergangenheit der Drei von Vorteil.

Und auch ihr Crowdfunding-Projekt hat durch den Auftritt mehr Aufmerksamkeit erhalten: 19 Unterstützer spendeten gemeinsam bereits knapp 600 Euro (Stand: Mittwoch, 27. Februar, 18 Uhr).

Gelohnt hat sich der Fernsehauftritt für die Gründer trotz vorzeitigem Aus also allemal. "Über die Nacht des Auftritts sind 250 E-Mails bei uns eingetrudelt", verdeutlicht Hahn welchen Wirbel die Show auslöste. "Und auch momentan kommen noch minütlich Bestellungen rein." Bleibt zu hoffen, dass sich das Interesse auch langfristig so hält.

Immerhin haben die Gründer neben einer Kinder-Edition des CleanTabs auch schon das nächste Produkt in Planung. Was das genau ist, darf laut Hahn noch nicht verraten werden. Nur soviel: Das neue Produkt soll Naturfreunde und Bio-Liebhaber begeistern.