Alois Bogenschütz Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder Bote

Nachruf: Alois Bogenschütz: ein Unternehmer mit Leib und Seele ist verstorben

Grosselfingen (jw). Der Gründer der Firma Bogenschütz-Entsorgung ist vor wenigen Tagen verstorben. Eine große Trauergemeinde nahm bei der Beisetzung auf dem Friedhof Abschied von ihm.

Bogenschütz starb im Alter von 86 Jahren. Bis vor sechs Jahren war er noch Tag für Tag im Betrieb zu sehen. Außerdem feierte er im Jahr 2015 das 50-jährige Bestehen seines Lebenswerkes mit. In ihm verliert die Gemeinde einen stets fortschrittlichen Unternehmer, dessen ganzes Leben von unermüdlichem Schaffen geprägt war.

Alois Bogenschütz wurde am 18. Februar 1933 als erstes Kind von Anton und Maria Bogenschütz geboren. Aufgewachsen ist er zusammen mit seinen beiden Brüdern Markus und Kaspar. Er besuchte die Schule in Grosselfingen und musste parallel dazu in der elterlichen Landwirtschaft mithelfen. In jungen Jahren erwarb er sich Kenntnisse vom Viehhandel, der Waldarbeit und als Fuhrunternehmer. Verheiratet war der Verstorbene mit Elisabeth Bogenschütz, die Ehe blieb kinderlos. "Ein Mann, dem wir sehr viel zu verdanken haben", sagte er.

1965 gründete er das Unternehmen Alois Bogenschütz Entsorgung. Stets und ständig wurde durch Alois Bogenschütz dem Fortschritt gerecht und zukunftsweisend in den Betrieb investiert, sowohl in Fuhrpark als auch in Mitarbeiter. Der Müll wurde anfangs auf eine Pritsche geladen und anschließend zur Deponie befördert.

Die Umsiedlung der Firma Bogenschütz-Entsorgung geschah dann 1982 in die Gewerbestraße an den heutigen Standort. In den Folgejahren entstanden notwendige Bauten und die Erweiterung des Betriebsgeländes. Meilensteine waren auch die allgemeine Einführung des grünen Punktes 1990 und der Wertstoffzentren im Zollernalbkreis, die bis heute größtenteils durch Bogenschütz bedient werden. Mit Inkrafttreten des Kreislaufwirtschaftsgesetzes 1996 investierte auch Alois Bogenschütz in neuste Sortieranlagen, um dem damals aktuellsten Recyclingthema gerecht zu werden.

Seine ganze Kraft widmete Alois Bogenschütz seinem Unternehmen und damals waren sieben Arbeitstage ganz normal für ihn. Lediglich einmal im Jahr gönnte er sich mit seiner Frau drei Tage Urlaub im Bregenzerwald. Da er sehr bescheiden und sparsam war, konnte er das Unternehmen sukzessive erweitern. Eine Sortieranlage für Altpapier wurde im Jahr 1992 erbaut. 1996 baute er eine Anlage für Baustellenmischabfälle und das Unternehmen wurde stets weiterentwickelt. Es begann die Zeit der Kreislaufwirtschaft.

Im März 2014 wurde das Entsorgungsunternehmen in Grosselfingen von Alois Bogenschütz an seinen Neffen Uwe Bogenschütz übertragen und diesen mit seinen Erfahrungswerten und Wissen unterstützen.

Nicht unerwähnt seine Hilfsbereitschaft für die Vereine aus Grosselfingen und der Umgebung. Ein Leben geprägt von harter Arbeit, ein sehr gutmütiger Mensch mit enormer Ausdauer und Kraft für sein Unternehmen, seinen Mitarbeitern und seiner Familie. Die letzten Jahre von Alois Bogenschütz waren altersbedingt von Krankheiten geprägt, bis zur Erlösung durch den Herrn.