Forstamt-Dienststellenleiter Hermann Schmidt und Revierförster Wilhelm Grundler erläuterten im Grosselfinger Wald die Gefahren, die vom Borkenkäfer ausgehen. Foto: Wolf Foto: Schwarzwälder-Bote

Informations-Wanderung durch den Grosselfinger Wald / Sägemehl ist Hinweis

Von Rainer Wolf

Grosselfingen. Was knabbert da unter der Rinde? Unter dem Motto "Dem Borkenkäfer auf der Spur" hat die Gemeinde Grosselfingen eine Informations-Wanderung durch den Wald veranstaltet. Viele Gäste nahmen teil.

Geleitet wurde die Wanderung von Forstamt-Dienststellenleiter Hermann Schmidt und von Revierförster Wilhelm Grundler. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Franz Josef Möller erläuterte Schmidt, dass das aktuelle Jahr nach einem sehr nassen Winter durch warmes und trockenes Wetter geprägt sei. So habe man bereits am 11. April vom volkstümlich auch "Buchdrucker" genannten Käfer in einem Fichtenstammholzpolter am Haigerlocher Weg eine Rammelkammer gefunden.

In dieser Höhle unter der Rinde finde die Paarung statt, anschließend würden sich die Weibchen Gänge ausfressen und dort ihre Eier legen. Feines Sägemehl am Stamm sei das sicherste Zeiten, dass Holz befallen sei. Nach sechs Wochen seien aus den Eiern junger Käfer geworden. Diese würden sich noch etwa zwei Wochen unter der Rinde sattfressen, anschließend suchten sie sich eine neue Fichte.

Die beste Gegenmaßnahme sei das, was im Grosselfinger Wald mit dem befallenen Stamm geschehen sei, erklärt Schmidt. Der sei am 24. Mai, und damit vor dem Ausschwärmen des Nachwuchses, bereits in einem Sägewerk verarbeitet worden. In einem Privatwald im Dietenbach sei der frühe Abtransport nicht gelungen und die Käfergesellschaft habe sich ausbreiten können. Wenn man nicht eingreife, könnten daraus am Ende des Sommers 1000 Nachkommen abstammen.

Waldarbeiter und Förster achten bei ihrer Arbeit deshalb besonders auf das "Bohrmehl" an den Bäumen, das auf einen Befall hinweist. Manchmal sehe man auch Harztropfen, mit denen der Baum versucht habe die Plagegeister abzuwehren. Befallenen Bäume müssten sofort markiert werden, da nach Abschluss der Eiablage kein Bohrmehl mehr nach Außen transportiert werde.

Befallenes Holz müsse schnell aus dem Wald gebracht werden, am Besten zur Weiterverarbeitung. Anschließend wurde an praktischen Beispielen der Vortrag noch verdeutlicht.